In einer Beziehung kann das Thema Gehalt schnell zum Streitpunkt werden – insbesondere, wenn sich die Gehälter deutlich unterscheiden und diskutiert wird, wie gemeinsame Ausgaben bezahlt werden. Zum Valentinstag hat die Jobplattform Indeed ermittelt, wie Männer und Frauen mit den Gehaltsunterschieden in einer Beziehung umgehen. Dafür befragte das Unternehmen in einer YouGov-Umfrage 1.000 Erwerbstätige in Deutschland zum Thema Gehalt in der Partnerschaft.

Mehrheit ist über das Gehalt der besseren Hälfte informiert
Insgesamt kennen 83% der befragten Personen das konkrete Gehalt ihres Partners bzw. ihrer Partnerin. Dabei sind mit 85% die befragten Frauen etwas besser über den Verdienst der besseren Hälfte informiert. Bei den Männern wissen 80% über das Einkommen Bescheid. Hier herrscht also in Deutschland überwiegend Transparenz, aber immerhin tappen 15% der Frauen und 20% der Männer im Dunkeln, was das konkrete Gehalt des Partners angeht.

Traditionelle Rollenbilder bestehen beim Gehalt weiterhin
Die Einstellungen hinsichtlich der Höhe des Gehalts unter den Befragten ist allerdings noch vergleichsweise altmodisch: Fast ein Drittel der Frauen (28%) erachtet es als wichtig, dass der potenzielle Partner ein hohes Gehalt vorweisen kann. Bei den Männern stimmt dagegen nur knapp ein Fünftel dieser Aussage zu (19%). So ist es für 34% der Männer und 24% der Frauen unwichtig, dass das Einkommen des potenziellen Partners hoch ist. Auch bei der Frage, ob es relevant ist, dass die bessere Hälfte mehr verdient als man selbst, zeigen sich die Befragten vergleichsweise zurückhaltend: Nur für 15% der Frauen und 12% der Männer ist es ausschlaggebend, dass der Gegenpart mehr verdient.

Der Großteil derjenigen, die in einer Partnerschaft weniger verdienen, findet es zudem gerechtfertigt, dass der Partner am Ende des Monats mehr Geld mit nach Hause bringt als sie selbst. Überraschend: Die befragten Männer haben weniger Probleme damit, dass ihre Partnerinnen mehr verdienen als andersherum: 78% der weniger verdienenden Männer halten es für gerechtfertigt, in ihrer Partnerschaft weniger zu verdienen. Bei den Frauen stimmten 10% weniger dieser Aussage zu, nämlich 68%.

Grundsätzlich zeigt sich bei der Einkommensverteilung ein eher traditionelles Bild: Nur 19% der Frauen sind in der Beziehung die Mehrverdiener.

Diese Berufe machen am attraktivsten
Die Jobplattform Indeed interessierte sich auch dafür, welche Berufe eine besonders große Auswirkung darauf haben, wie attraktiv ein Mensch bei der Partnerwahl wirkt. Soviel vorab: Finanzdienstleister befinden sich nicht unter den Top 10! Der Beruf, den Menschen bei der Partner-Suche am attraktivsten finden, ist laut Umfrage-Eergebnissen mit einer Zustimmung von 20% der Arzt bzw. die Ärztin. Auch Rechtsanwälte (13%) und Polizisten (12%) rangieren weit oben. Mit jeweils 11% teilen sich Unternehmer*innen, Architekt*innen und Handwerker*innen den vierten Platz. Die Top fünf komplettieren Lehrer bzw. Lehrerinnen (8%).

Das sind laut Befragten die Top 10 der attraktivsten Berufe:

Beruf Männer Frauen Gesamt
Arzt (w/m/d) 17,1 % 22,3 % 19,6 %
Rechtsanwalt (w/m/d) 10,1 % 15,7 % 12,8 %
Polizist (w/m/d) 8,1 % 16,7 % 12,3 %
Unternehmer (w/m/d) 9,3 % 13,0 % 11,1 %
Architekt (w/m/d) 7,9 % 14,5 % 11,1 %
Handwerker (w/m/d) 6,6 % 15,1 % 10,7 %
Lehrer (w/m/d) 9,9 % 5,2 % 7,6 %
Musiker (w/m/d) 6,2 % 6,6 % 6,4 %
Software-Entwickler (w/m/d) 6,2 % 6,2 % 6,2 %
Krankenpfleger (w/m/d) 6,6 % 5,2 % 5,9 %

Über die Umfrage
Die Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1.000 Erwerbstätige zwischen dem 02. und 06.02.2022 in Deutschland teilnahmen.

Profilbild von Anke Dembowski

Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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