Jüngster Unterstützer der Fondsfrauen ist die Kathrein Privatbank mit Hauptsitz in Wien. Durch das Angebot flexibler Arbeitsmöglichkeiten bietet das Haus seiner Mitarbeiterschaft die notwendige Flexibilität, was insbesondere Frauen gern nutzen. Außerdem veranstaltet die Bank Seminare, bei denen gezielt Frauen ermutigt werden, sich selbst um ihre finanzielle Situation zu kümmern. Wir führen ein Interview mit Eleonore Leder, Head of Business Management & Development.

Frau Leder, warum ist Diversity bei Ihnen im Unternehmen ein Thema? Was versprechen Sie sich als Unternehmen von mehr Diversity?
Wir als Kathrein Privatbank mit einer internationalen Kundenstruktur erleben Diversity als große Bereicherung gegenüber unseren Kunden als auch in der täglichen Zusammenarbeit. Wir sind 120 MitarbeiterInnen, es werden 10 unterschiedliche Muttersprachen gesprochen und wir haben einen 50%-igen Männeranteil im Management.

Verfolgen Sie bei sich im Unternehmen, wie viele Frauen sich auf Führungsposten bewerben, wie viele Frauen nach der Elternzeit wieder ins Unternehmen zurückkommen oder ähnliche Zahlen?
Wir freuen uns, dass viele Mitarbeiterinnen nach ihrer Elternteilzeit zurückkommen und bieten sehr flexible Arbeitsformen und -zeiten auch für Frauen in Senior- und Management-Positionen an. Bezüglich des Anteils weiblicher Bewerberinnen sehen wir Unterschiede je nach Fachgebiet. Leider wird das Banking & Finance-Umfeld generell von Frauen weniger nachgefragt, weshalb wir auch die Idee und Initiativen der Fondsfrauen sehr unterstützen, die hier einen wichtigen Beitrag leisten, um die Attraktivität dieses Berufsfelds bekannter zu machen.

Wie wird bei Ihnen im Unternehmen Diversity gefördert? Haben Sie vielleicht sogar spezielle Frauen-Förderprogramme?
Aufgrund unserer Kleinheit haben Frauen in der Kathrein Privatbank vielfältige Möglichkeiten ihre Kompetenzen einzubringen und mit ihren Qualitäten und Beiträgen wahrgenommen zu werden, insbesondere auch durch das Management Team. Dadurch ergeben sich häufig Optionen für Job Enlargement und Job Enrichments.

Was bietet Ihr Unternehmen, um flexibles Arbeiten – beispielsweise für Eltern kleiner Kinder – zu ermöglichen?
Die technische Infrastruktur erlaubt räumliche Unabhängigkeit, dazu bieten wir je nach Art der Tätigkeit sehr flexible Möglichkeiten für die Gestaltung der Lage und des Ausmaßes der Arbeitszeit an.

Nehmen Sie Frauen als separate Kundengruppe wahr oder bieten Sie gar spezielle Frauen- oder Gender-Produkte an?
Wir bieten Veranstaltungen an, bei denen wir gezielt Frauen ansprechen, um sie zu unterstützen, sich gezielt um die eigene finanzielle Situation zu kümmern und hierzu geeignete Finanzprodukte besser zu verstehen. Ein Aspekt der leider immer noch zu oft an Partner oder Ehemänner delegiert wird. Wir bieten nachhaltige Fonds an, die tendenziell von Frauen bevorzugt werden.

Was sollten Ihrer Meinung nach Frauen tun, wenn sie eine Karriere in der Fonds-Branche anstreben? Was sollten sie beachten?
Die Bankenbranche und die Fonds-Branche im Besonderen bietet sehr viel interessante und spannende Arbeitsfelder und entwickelt sich momentan sehr dynamisch (z.B. im Bereich der Digitalisierung & Sustainability), weshalb es sich lohnt, hier hinein zu schnuppern und für sich selbst zu reflektieren, wo man die eigenen Interessen am liebsten einbringen möchte. Es gibt zahlreiche spannende Möglichkeiten.

Vielen Dank für das Interview, und herzlich willkommen bei den Fondsfrauen!

Personen auf dem Foto v.l.n.r.
Christine Janeczek, Jana Skalickova, Silvia Ruzicka-Kirstein, Brigitte Komatz, Sigrid Bernleitner-Sekerka, Sylvia Pemmer, Miriam Klenner, Petra Weissenbäck, Birgit Fleischmann, Vanda Kovacs-Wild, Margit Fuchs, Andrea Lerch, Claudia Vince-Bsteh, Eleonore Leder, Juno

 

 

Profilbild von Anke Dembowski

Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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