Lara Raulf ist Wirtschaftspsychologin, Business Coach i.A., Mama von zwei Kindern und leidenschaftliche Personalentwicklerin bei der DONNER & REUSCHEL Aktiengesellschaft in Hamburg. Als Impulsgeberin schreibt Lara regelmäßig bei den Fondsfrauen über aktuelle und zukunftsorientierte Themen im Bereich Learning & Development. Der Fokus liegt hierbei auf moderner Führung, Wertschätzung im Arbeitsalltag, Empowerment und Transformation. Diesmal stellt Lara Überlegungen zum Thema Selbstverteidigung und Empowerment an.

Kennst du Deine Stärken? Wie handhabst Du Herausforderungen und Krisen? Wo liegen Deine Grenzen und wie selbstverständlich kannst Du diese im Alltag verteidigen?

In meiner Tätigkeit in HR sind mir die letzten 10 Jahre viele bunte Persönlichkeiten, Stärken, Interessen, Ambitionen und Herausforderungen begegnet. Was viele dieser Begegnungen eint: der Wunsch nach stetiger Entwicklung und Selbstbestimmung – nach Empowerment.

Aus diesem Grund freue ich mich sehr über ein inspirierendes Gespräch, das ich letzte Woche mit Till Völzke führen konnte. Till empowert Frauen mit seiner Company „feem“ auf eine ganz besondere Art und Weise, und zwar anhand von realistischer Selbstverteidigung.

Realistische Selbstverteidigung verfolgt das Ziel eine innere Sicherheit zu empfinden und sich seiner eigenen Stärken und Grenzen bewusst zu werden.

Bestimmt haben viele von Euch schon Situationen erlebt, in denen ihr euch aufgrund einer Grenzüberschreitung entweder unwohl oder sogar gefährdet wiedergefunden habt. Während des Gesprächs mit Till habe ich jedenfalls Situationen vor Augen, in denen ich mich in der Vergangenheit geschwächt oder herabgesetzt gefühlt habe. Bemerkungen, die mich gestört haben und die ich dennoch toleriert habe.

„Wenn Du weißt, was Du kannst, strahlst Du es aus!“ – Tills Einstellung. Ich stimme zu! Grenzen zu setzen ist ein Zeichen von Stärke, von Autonomie, Mut und Empowerment. Und das Schöne ist: Grenzen setzen kann man üben. Anders formuliert: it takes two to tango – Grenzen setzen muss man üben. Ich werd‘s tun, wer tanzt mit? 😉

Da ich den Austausch so wertvoll fand, habe ich ein paar AHA-Momente für Euch zusammengefasst:

  • Selbstschutz trainieren
    Selbstschutz kann man mit einfachen Mitteln und trotz der Ernsthaftigkeit des Themas gerne auch mit etwas Humor trainieren:
  • Blickkontakt: Probiert mal aus, in der Fußgängerzone jedem, der Euch entgegenkommt direkt in die Augen zu schauen. Diese kleine Übung trainiert Eure Konfrontationsfähigkeit und demonstriert eine gleichgestellte Begegnung.
  • Embodiment: Nehmt beim abendlichen Spaziergang eine selbstbewusste Haltung ein. Macht Euch groß, denn Haltung macht Stimmung. Täter suchen sich in der Regel Opfer, bei denen sie ein großes Machtgefälle erwarten.
  • Kommunikation: Spielt in der Kommunikation mit der Lautstärke und Eurem Sprechtempo. Wenn Ihr sonst eher leise sprecht, könnte folgendes ein mutiger nächster Schritt sein: Begrüßt nächsten Sonntag beim Betreten der Bäckerei mal alle Anwesenden mit einem klaren und lauten „Guten Morgen!“ (oder „MOIN!“ in Hamburg). Eine noch stärkere Wirkung erzielt ein „MOIN alle zusammen!“. Diese direkte Ansprache trainiert uns selbstsicher und entschlossen aufzutreten und hat eine große Wirkung auf unser Umfeld.
  • Reflexion der körperlichen und mentalen Grenzen: Beobachtet z.B. in der Schlange an der Kasse im Supermarkt wie viel körperliche Nähe für Euch passend ist und wo für Euch eine Grenze überschritten wird. Ebenso könnt Ihr im Berufs- und Privatleben hinterfragen, wo mentale Grenzen überschritten werden. Sobald sich etwas nicht mehr gut anfühlt: Sprecht es mit einer Ich-Botschaft an. Seid klar, deutlich und möglichst objektiv – auch wenn es anfangs Überwindung benötigt. Sobald man anfängt für sich einzustehen, wird es immer einfacher und routinierter.

Wie passen Selbstverteidigung und Empowerment zusammen?
Wer sich selbst gut kennt, Grenzen immer wieder neu absteckt und Methoden erlernt, wie er diese verteidigt, empfindet ein nachhaltiges, starkes Selbstbewusstsein und -wertgefühl. Die Wirkung dessen auf unser Umfeld ist immens. Selbstverteidigung ist daher neben dem körperlichen Training eine einprägsame Möglichkeit seine Persönlichkeit zu festigen und weiterzuentwickeln.

Viele weitere Informationen zu feem findet ihr hier.

Wer mehr über Lara Raulf erfahren möchte, wird hier fündig.
Lara freut sich, wenn Ihr weitere Themenwünsche für diese Kolumne im Blog der Fondsfrauen äußert!

Profilbild von Lara Raulf

Lara Raulf

Lara Raulf ist Wirtschaftspsychologin, Business Coach i.A., Mama von zwei Kindern und leidenschaftliche Personalentwicklerin bei DONNER & REUSCHEL. Als Impulsgeberin schreibt Lara von nun an regelmäßig über aktuelle und zukunftsorientierte Themen der Personal- und Führungskräfteentwicklung. Der Fokus liegt hierbei auf moderner Führung, Wertschätzung im Arbeitsalltag, Empowerment und Transformation.

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