Die Urlaubszeit naht, da passt es womöglich, auch unabhängig von den eigentlichen Themen der Fondsfrauen auf die unterschiedliche Kaufkraft in den einzelnen Urlaubsdestinationen hinzuweisen.
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) hat nämlich einen Preisvergleich der beliebtesten Urlaubslänger veröffentlicht.
Kroatien, Polen, Türkei preisgünstige Urlaubsziele
Demnach war Polen 2014 für Selbstversorger das preisgünstigste Land unter den 15 beliebtesten Reisezielen. Mit rund 60 Prozent des EU-Durchschnitts kosten dort Lebensmittel weniger als die Hälfte dessen, was zum Beispiel beim südlichen Nachbarn Österreich fällig ist.
In der Bundesrepublik selbst sind Lebensmittel – trotz Aldi, Lidl und Co. – immerhin 9 % teurer als im EU-Durchschnitt und liegen damit auf einem ähnlichen Preisniveau wie in Italien und Frankreich.
Alkohol kauft man in Deutschland günstig
Aufgepasst bei Alkohol: In keiner anderen Ausgabenkategorie klaffen die Preise so weit auseinander wie in dieser. Unangefochtener Spitzenreiter ist hier Norwegen, wo Alkohol aufgrund der hohen Steuern 2,7-mal so teuer ist wie im EU-Durchschnitt. Für ein Glas Bier muss man im hohen Norden schon mal umgerechnet 10 Euro auf den Tisch legen. In Deutschland hingegen ist Alkohol fast ein Fünftel günstiger als im Durchschnitt der EU – und damit so billig wie in keinem anderen der 15 beliebtesten Reiseländer.
Deutsche sind Reiseweltmeister
Und falls Sie sich mit Ihrer Reiselust im Vergleichs-Spiegel mit anderen betrachten wollen: Im Schnitt gaben die Deutschen für ihren Haupturlaub knapp 1.100 Euro pro Person aus, davon etwa die Hälfte im Ausland, teilt das IW Köln mit. Laut dem Institut haben im vergangenen Jahr fast sechs von zehn Bundesbürgern eine Reise unternommen, die mindestens fünf Tage gedauert hat – mehr als die Hälfte dieser Urlauber war sogar mehrfach unterwegs.
Die Reisefreudigkeit der Deutschen mag damit zusammenhängen, dass sie besonders viele freie Tage haben. Mit jeweils 40 Urlaubs- und Feiertagen, die auf einen Arbeitstag fallen, sind wir nämlich die absoluten Freizeitweltmeister – neben den Franzosen.
Text + Foto: Anke Dembowski
Graphiken: Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln)