Christiane Drha ist Vertriebsmanagerin bei Union Investment (Privatfonds GmbH). In ihrer „Mut tut gut!“-Story stellt sie sich die Frage, ob man auch einem Geschäftsführer Feedback geben darf. Die Antwort findet ihr hier!

„Darf man dem Geschäftsführer Feedback geben? Man spricht häufig von einer offenen Feedbackkultur in Unternehmen oder Teams, aber ist das am Ende des Tages auch wirklich so?

Im Rahmen einer internen Vertriebsveranstaltung bin ich auf ihn zugegangen und habe ihn gefragt, ob ich ihm vor seinem Part einen Hinweis geben darf. Es war ein kleines Anliegen, ein Füllwort, welches sich in seinen Vorträgen gerne rhetorisch einschleicht. Ich konnte dies im Vertrieb seit Jahren in seinen Vorträgen beobachten. Nicht selten war es intern ein Gesprächsthema und ich fragte mich, ob man es ihm schon einmal mitgeteilt hat. Dieses Jahr wollte ich es ihm sagen, damit er die Chance hat, es zu verbessern, sofern er es möchte. Und so tat ich es: Wertschätzend teilte ich ihm meinen Hinweis mit.

Dann kam sein Auftritt und ich selbst war gespannt, ob er weniger Füllworte verwenden würde. Gleichzeitig kamen erste Zweifel in mir auf: Wie habe ich das Anliegen formuliert? War es wertschätzend genug? Was wird er nun von mir denken?

Er betrat die Bühne und begann seinen Beitrag ganz anders als all die Jahre zuvor. Er wollte an der Stelle „Danke“ sagen. Er sprach von einem erfolgreichen Vertriebsjahr, einer einzigartigen Kultur und den Menschen, die hier gerade im Raum sitzen. Und dann sagte er: „Bevor wir nun auf unsere Ziele in diesem Jahr blicken, möchte ich noch ein Danke loswerden. Vielen Dank, Christiane, dass du mir eben ein Feedback gegeben hast!“ Er führte noch kurz an, dass es in Zukunft noch viel mehr darauf ankommt, dass wir offen in der Kommunikation sind und auch kritische oder verbesserungswürdige Punkte ansprechen. Nur so gelingt es uns zukunftsfähig zu bleiben und uns zu verbessern. Den offenen Umgang sollten wir unbedingt ausbauen, von daher war er für meinen Hinweis mehr als dankbar.

Bäm! Ist das gerade wirklich passiert? Gefühlt schauten mich rund 260 Vertriebler an. Wertschätzung und ein „Weiter so“ live und direkt von der Bühne vom Geschäftsführer an mich. Das hatte ich nicht erwartet!

Am Ende seiner Rede hat er tatsächlich deutlich weniger sein Füllwort benutzt. Erfahrene Vertriebler kamen in der Pause auf mich zu und wollten wissen, was ich ihm denn gesagt hätte. Das blieb in Teilen unser kleines Geheimnis und ich hatte am Ende des Tages zwei Ziele erreicht: Ich hatte MUT und TEAMGEIST bewiesen und somit ANERKENNUNG erhalten. Zudem habe ich meine SICHTBARKEIT für diesen Tag erhöht.“

Christianes Fazit:

Vertraue auf dich und dein Bauchgefühl! Wenn du einen Gedanken hast, setze ihn um und „zerdenke“ ihn nicht. Sei mutig und sprich Anliegen an, denn deine Stimme ist wertvoll!

Liebe Christiane, vielen Dank für deine inspirierende und ermutigende Geschichte!

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Julia Hackl

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