Eine weltweit durchgeführte Umfrage von BNY Mellon Investment Management hat ergeben, dass Frauen mehr als 3 Billionen US-Dollar anlegen könnten. Und: Frauen möchten dort investieren, wo sie eine positive Wirkung erzielen können. Hier die drei Haupt-Erkenntnisse aus der Studie:
- Frauen würden mehr investieren, wenn die Anlage einen eindeutigen Zweck und positive Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt hätte.
- Weltweit könnten zusätzlich 3,22 Billionen US-Dollar an Kapital angelegt werden, wenn Frauen im gleichen Maße wie Männer investieren würden (also sowohl dazu bereit als auch dazu in der Lage wären).
- Es gibt drei Hauptgründe, die Frauen davon abhalten zu investieren. Außerdem zeigt der Bericht, dass die Investmentbranche hauptsächlich Männer als Zielgruppe anspricht.
Die Umfrage mit dem Titel Pathway to Inclusive Investment ist Teil einer neuen Studien-Reihe und beschäftigt sich mit dem Thema Diversität. Untersucht wurde, was Frauen daran hindert zu investieren und welche potenziellen Auswirkungen es hätte, wenn diese Hürden wegfallen würden. Im Rahmen der Studie wurden die Antworten von 8.000 Teilnehmer*innen aus 16 Märkten ausgewertet und 100 Asset Manager mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt fast 60 Billionen US-Dollar befragt.
Die drei Hauptgründe, die Frauen davon abhalten zu investieren, sind laut Studie folgende:
- Die Einkommensschwelle: Im Durchschnitt meinen Frauen weltweit, dass sie etwa 4.092 US-Dollar pro Monat bzw. 50.000 US-Dollar pro Jahr an verfügbarem Einkommen bräuchten, bevor sie einen Teil davon anlegen würden.
- Anlagen seien grundsätzlich mit hohem Risiko verbunden: Nur 9% der Frauen geben an, dass sie bei Anlagen in „hohem“ oder „sehr hohem“ Maße risikobereit seien. 49% hingegen beschreiben ihre Risikotoleranz als „moderat“ und 42% haben eine „niedrige“ Risikobereitschaft.
- Investment-Zurückhaltung: Weltweit haben nur 28% der Frauen ein gutes Gefühl dabei, einen Teil ihres Geldes anzulegen. Die Branche muss Wege finden, wie Frauen besser eingebunden und zur Anlagetätigkeit motiviert werden können, was wiederum zu einer verstärkten Investitionsbereitschaft und -beteiligung führen würde.
Frauen wollen in Unternehmen mit positiver Wirkung auf Gesellschaft und Umwelt investieren
Die Umfrage ergab, dass für Frauen nicht alleine die Rendite entscheidend ist. Sie möchten auch eine positive Wirkung für Gesellschaft und Umwelt erzielen. Die Konsequenz: Wenn es gelingt, mehr Frauen zum Anlegen zu bewegen, könnte dies zu vermehrten Zuflüssen in Fonds mit sozialen oder ökologischen Zielen führen. Mehr als die Hälfte der Frauen (55%) würden investieren – oder mehr investieren –, wenn die Auswirkungen ihrer Anlagen mit ihren persönlichen Werten in Einklang stünden. 53% würden investieren – oder mehr investieren –, wenn der Fonds, in den sie anlegen, eindeutig einen guten Zweck verfolgen würde.
Diese Einstellung ist bei jungen Frauen sogar noch ausgeprägter. Der Umfrage zufolge bevorzugen sieben von zehn Frauen unter 30 (71%), die bereits investieren, Anlagen in Unternehmen, die ihre persönlichen Werte unterstützen; bei den über 50-jährigen Frauen, die investieren, liegt dieser Anteil bei 53%.
In Deutschland sind wir vergleichsweise weit
Die besonderen Erkenntnisse für den deutschen Markt fasst BNY Mellon wie folgt zusammen:
- 41% der befragten deutschen Frauen meinen, ein gutes Verständnis vom Anlegen zu haben. 15% sagen, dass sie mit dem Thema Geldanlage bestens vertraut seien. Diese Werte zählen zu den höchsten unter den von der Studie abgedeckten Märkten.
- Was die Höhe der Investitionssumme anbelangt, sind Anlegerinnen in Deutschland im internationalen Vergleich führend – die Umfrage hat ergeben, dass sie im Durchschnitt bereits genauso viel investieren wie Männer.
- Allerdings sagen 77% der befragten deutschen Frauen, dass sie nie in Erwägung gezogen hätten, eine berufliche Laufbahn in der Investmentbranche einzuschlagen. Die Studie ergab auch, dass 40% der deutschen Frauen Investment-Apps oder Online-Tools nicht trauen.
Mehr Inklusion wäre gut für die Investmentbranche
Die Befragung der Asset Manager, die auch ein Teil der Studie war, macht deutlich, in welchem Umfang die Anlagebranche auf Männer ausgerichtet ist. Beinahe neun von zehn Vermögensverwaltern (86%) gaben zu, dass ihr Standardkunde – also die Person, die sie mit ihren Produkten automatisch ansprechen – ein Mann sei.
Fast Dreiviertel der Gesellschaften (73%) sind der Meinung, dass es der Investmentbranche gelingen könnte, mehr Frauen zum Anlegen zu bewegen, wenn es mehr weibliche Fondsmanager gäbe, die auch als wichtige Identifikationsfiguren dienen könnten. Allerdings gab die Hälfte der an der Umfrage beteiligten Vermögensverwalter an, dass nur 10% oder weniger ihrer Fondsmanager oder Investmentanalysten weiblich seien.
BNY Mellon Investment Management will zu mehr Inklusion beitragen
Anne-Marie McConnon, Chief Client Experience Officer bei BNY Mellon Investment Management, erklärt: „Wir sind davon überzeugt, dass es in unser aller Interesse ist, mehr Frauen zum Anlegen zu bewegen. Das ist nicht nur gut für die Zukunft, sondern auch für die Wirtschaft und die Gesellschaft im Allgemeinen. Pathway to Inclusive Investment zeigt, dass der traditionelle Stereotyp des Anlegers überholt ist. Junge Frauen sind durchaus an der Geldanlage interessiert, aber sie müssen dazu auch motiviert werden.“
Als ein Unternehmen, das jeden Bereich des Investmentkreislaufs abdeckt, sei BNY Mellon Investment Management hervorragend positioniert, um etwas zu bewirken. „Durch unsere Partnerschaft mit der internationalen Wohltätigkeitsorganisation Inspiring Girls wollen wir einen Wandel an der Basis herbeiführen, und junge Frauen schon frühzeitig an das Thema Geld heranführen“, so McConnon. „Wir werden nach Möglichkeiten suchen, wie wir die rund 25.000 Frauen in unserer eigenen Organisation dazu motivieren können, sich zu beteiligen und vermehrt zu investieren. Wir werden unseren Ansatz überprüfen und überlegen, wie wir Frauen besser ansprechen und mit Vermittlern und der gesamten Branche zusammenarbeiten können, um einen Wandel zu erreichen.“