Zum Regionaltreffen in Zürich am 4. Oktober fanden sich gut 70 Damen und ein Herr ein. Gastgeberin Charlotte Bänninger, die bei UBS Global Asset Management den Bereich Fixed Income verantwortet, begrüßte die Teilnehmenden herzlich.

Sie kennt das Problem des geringen Frauenanteils im Portfolio-Management. „1989 wollte man mich nicht als Portfoliomanagerin einstellen“, erinnert sie sich. Heute arbeiten 10 Frauen ihrem 26-köpfigen Team, was zeigt, dass von Frauen geführte Teams Frauen oft ein besseres Umfeld bieten. „Ich fördere Frauen, aber ich fordere sie auch“, erklärt Bänninger. „Als ich vor rund 30 Jahren angefangen habe, war es nicht üblich, gleichzeitig einen anspruchsvollen Job und Kinder zu haben. Heute geht das. Also organisiert Euch!“

Neue englische Website der Fondsfrauen
Fondsfrau Anne Connelly erzählt darüber, was es bei den Fondsfrauen Neues gibt. So berichtet sie über die neue englischsprachige Website und bittet die Teilnehmerinnen, die Adresse www.fondsfrauen.com an ihre Kolleginnen international weiterzuleiten und den englischsprachigen Newsletter zur Anmeldung zu empfehlen. „Vernetzt Euch!“ ruft sie den Frauen zu, und verspricht: „Wir machen Euch sichtbar!“

Confidence-Gap ablegen
Es folgte die Session von Claudia Kimich zum Thema „Gehaltsverhandlungen“. Kimich, Diplom Informatikerin, Tanz- und Surflehrerin und Buch-Autorin lässt sich schwer ins Schema der Business-Coaches pressen, aber das macht sie aus. Unter einem Confidence-Gap leidet sie bestimmt nicht und mischt die Damen auf, einen eventuell vorhandenen Confidence-Gap unbedingt

abzulegen, bevor es in die Gehaltsverhandlung geht. Wo diese stattfindet – ob schnell zugerufen auf dem Flur oder in einem eigens anberaumten Meeting – hänge vom Typus des Vorgesetzten ab. Frau müsse immer 3 Ziele im Kopf haben: Das Minimum-Ziel, das OK-Ziel und das Juchu-Ziel. Wenn das Minimum-Ziel nicht erreicht werde, solle man seine Tasche packen und den Raum verlassen. „Macht Euch eine Projekt-Liste, was Ihr alles für das Unternehmen gemacht habt“, rät sie. „Darin müssen das Projekt benannt sein, Euer Anteil daran und der Nutzen für das Unternehmen.“ So gerüstet seien 20% mehr Gehalt schon drin, meint Kimich. „Habt Mut zur Farbe, Mut zur klaren Sprache und übt Sätze wie ‚Für meine Leistungen verdiene ich 80.000 Euro‘ durch wiederholtes, lautes Aussprechen.“

Beim anschließenden Networking-Teil des Abends bei einem schönen Apero wurden viele der Tipps, die Kimich gegeben hat, diskutiert, und auch, ob ein so forsches Auftreten wohl in der Schweiz angebracht sei. Oft ist es ja so, dass Frechheit siegt, aber nicht selten hindert uns der Confidence-Gap daran.

Wir danken UBS Global Asset Management für die Gastfreundschaft!

Fotos: Anke Dembowski

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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