Die Service-KVG Hansainvest aus Hamburg ist neues Fördermitglied der Fondsfrauen. Wir sprechen mit Stefanie Kruse, Abteilungsleiterin Compliance, AML & Sustainability darüber, welche Diversity-Politik Hansainvest verfolgt und wie diese umgesetzt wird.

Frau Kruse, warum ist Diversity bei Ihnen im Unternehmen ein Thema?
Diversity bedeutet für uns Vielfalt im weitesten Sinne und in jeder Hinsicht. Bei HANSAINVEST sind wir bunt. Dies steht zum einen für eine sehr heterogene Belegschaft, auf die wir achten und großen Wert legen, in Bezug auf z. B. Betriebszugehörigkeit, Altersgruppen, Arbeitszeitmodelle oder Geschlechter, aber unbedingt auch für unterschiedliche Meinungen, Perspektiven, Talente, Arbeitsweisen, Ausbildungen und Berufserfahrungen. Nur die Mischung aus all diesen wichtigen Elementen führt nach unserer festen Überzeugung insgesamt zu besseren Arbeitsergebnissen und bringt das Unternehmen HANSAINVEST voran. Zum anderen steht der Begriff bunt bei uns für den respektvollen und bewussten Umgang mit der Vielfalt in der HANSAINVEST. Das Ziel von gelebter Vielfalt ist dabei, Diskriminierung abzubauen und Chancengleichheit zu fördern. Bei uns erfolgen z. B. Einstellungen und Beförderungen auch nicht verdeckt nach dem Geschlecht, sondern nach dem reinen Leistungsprinzip.

Was versprechen Sie sich von mehr Diversity bei HANSAINVEST?
Von Diversität und Vielfalt versprechen wir uns als Unternehmen sehr viel. Es bedeutet für uns auch Kreativität und mehr Innovation, denn viele verschiedene Köpfe und Erfahrungen sowie Sichtweisen innerhalb eines Teams, einer Abteilung und im Unternehmen führen zu besseren Ideen und Lösungsansätzen. Am Ende bringt Vielfalt auch immer einen gewissen Teamspirit, denn Menschen, die sich ergänzen und gegenseitig helfen, halten natürlich auch stärker zusammen.

Verfolgen Sie bei sich im Unternehmen, wie viele Frauen sich auf Führungsposten bewerben, wie viele Frauen nach der Elternzeit wieder ins Unternehmen zurückkommen oder ähnliche Zahlen?
Aktuell liegt der Anteil der weiblichen Mitarbeitenden der HANSAINVEST bei ziemlich genau 50 Prozent. Aufgrund der übersichtlichen Unternehmensgröße haben wir zu den oben gestellten Fragen daher einen guten und transparenten Einblick. Separat erfragt und erfasst werden diese Punkte daher aktuell noch nicht.

Wie wird bei Ihnen im Unternehmen Diversity gefördert? Haben Sie vielleicht sogar spezielle Frauen-Förderprogramme?
In diesem Jahr haben wir innerhalb der HANSAINVEST ein Frauennetzwerk ins Leben gerufen und bauen dies bereits weiter aus. Auch engagieren wir uns seit diesem Jahr als Fördermitglied bei den Fondsfrauen.

Was bietet ihr Unternehmen, um flexibles Arbeiten – beispielsweise für Eltern kleiner Kinder – zu ermöglichen?
Das Thema flexibles Arbeiten hat für uns einen hohen Stellenwert, wie einige aktuelle Entwicklungen verdeutlichen. So hat die HANSAINVEST z. B. ganz aktuell eine Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten geschlossen, die es allen Mitarbeitenden ermöglicht, unter wenigen Voraussetzungen eigenverantwortlich bis zu 50 Prozent der Arbeitszeit mobil zu arbeiten. Klares Ziel ist hier die Möglichkeit, noch flexibler im Sinne der Vereinbarkeit von Beruf und Familie agieren zu können. Unser Ziel ist es aber, dieses Thema vor allem für die Eltern kleinerer Kinder nicht nur flexibel zu gestalten, sondern auch dauerhaft verlässlich zu regeln.
Zur Flexibilität zählt aber auch der Gleitrahmen unserer Arbeitszeit von 6.30 bis 20.00 Uhr. Mehrarbeit kann bei uns durch Freizeitnahme ausgeglichen werden, auch eventuelle Sonderzahlungen können in Freizeit gewandelt werden. Zum weiteren Angebot der HANSAINVEST gehören zudem eine Kinderferienbetreuung und der PME-Familienservice als Beratungsangebot für Krisenzeiten.
Nicht zuletzt haben wir gerade auch ein neues Fachkarriere-Konzept implementiert. Hier geht es darum, Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten abseits von der Übernahme von Personalverantwortung auch in den rein fachlichen orientierten und inhaltlich spezialisierten Bereichen zu ermöglichen.

Nehmen Sie Frauen als separate Kundengruppe wahr oder bieten Sie gar spezielle Frauen- oder Gender-Produkte an?
Als reine Service-KVG bieten wir selbst aktiv keine eigenen Finanzprodukte an, sondern administrieren als Dienstleister die Fonds unserer Partner. Im Rahmen von entsprechenden Fondsstrategien ist die HANSAINVEST grundsätzlich gerne auch offen und bereit, Produkte mit Schwerpunkten als Frauen-, Männer- oder anderen Genderprodukte zu realisieren. Beispielsweise haben wir die Fondsfrau des Jahres 2020, Edda Schröder, seit vielen Jahren als Portfoliomanagerin an Bord sowie weitere starke Frauen der Branche. Natürlich freuen wir uns auch über noch mehr Zulauf.

Was sollten Ihrer Meinung nach Frauen tun, wenn sie eine Karriere in der Fonds-Branche anstreben? Was sollten sie beachten?
Frauen sollten mit Mut und Selbstvertrauen an die Sache herangehen und einfach loslegen. Dabei sollten sie sich die eigenen Stärken bewusst machen und auf diese vertrauen. Am Ende spielt dann auch das Eigenmarketing eine Rolle. Seine eigenen Stärken muss man entsprechend verkaufen und die eigene Leistung selbstbewusst sichtbar machen. Dabei ist immer im Hinterkopf zu behalten, dass es vielfältige Karrierewege gibt! Der für einen selbst richtige Weg ist gegebenenfalls nicht immer direkt geradeaus. Entscheidend ist, ernsthaft und stetig „dranzubleiben“.
Gerne unterstützen wir unserer Kolleginnen dabei, diese Themen voranzutreiben, zu diskutieren und zu kommunizieren. Erst letzte Woche hat eine unserer Kolleginnen online mit den Fondsfrauen smart, souverän und sympathisch die perspektivisch wichtigen Themen diskutiert, z. B.: Was macht die Finanzbranche für junge Frauen interessant? Was tun Unternehmen, um talentierte Frauen zu finden und zu fördern? Hilft das wirklich? Als HANSAINVEST sind wir stolz auf dieses Engagement und haben in diesem Beispiel unsere Follower bei LinkedIn und XING teilhaben lassen.  https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6826802113507655680

Profilbild von Anke Dembowski

Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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