Am Kapitalmarkt sind mehr männliche Teilnehmer aktiv als weibliche. Trotz dieses Ungleichgewichts halten verschiedene Studien fest, dass Frauen die besseren Trader sind. Frauen scheuen unkalkulierbare Risiken und verfolgen eine klare Anlagestrategie. Die Experten des Brokerhauses GKFX, das Online-Trading anbietet, sowie die bekannte deutsche Kapitalexpertin Sandra Navidi beleuchten diese Thematik und präsentieren ihre eigene Analyse.

Anteil der Männer, die am Kapitalmarkt teilnehmen, ist höher als der von Frauen
Laut einer Studie des „Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung“ (ZEW), die Ende 2018 veröffentlicht wurde, nehmen 15 % der Frauen in Deutschland am Kapitalmarkt teil. Konkret heißt dies: sie investieren in Anlageformen, wie beispielsweise Derivate, Fondsanteile oder börsennotierte Aktien. Von den Männern in Deutschland sind hingegen 22 % am Kapitalmarkt aktiv beteiligt. Das Brokerhaus GKFX liegt mit seinem Anteil an weiblichen Tradern zwar über dem bundesweiten Durchschnitt, dennoch: „Frauen sollten sich aktiver mit Investments beschäftigen und eine noch größere Rolle beim Trading spielen“, plädiert der Deutschland-Chef des Brokerhauses GKFX, Arkadius Materla. Als Gründe führt er unter anderem Studien auf, die zeigen, dass Frauen beim Thema „Trading“ bessere Erfolge verbuchen als Männer. „Teilweise liegt der Mangel an Frauen auch an ihnen selbst, da sie generell selbstkritischer und weniger selbstbewusst als ihre männlichen Kollegen sind“ ergänzt Sandra Navidi, Expertin für internationale Kapitalmärkte und Bestsellerautorin von „$uper-hubs: Wie die Finanzelite und ihre Netzwerke die Welt regieren“.

Weibliche Kunden erwirtschaften im Schnitt 0,4 % mehr als Männer
Einer 2018 publizierten Studie des Informationsdienstleistungsunternehmens Bloomberg zufolge sind weltweit nur fünf Prozent der professionellen Rohstoff-Trader weiblich. „Forschungen belegen, dass Frauen Risiken umsichtig verwalten, langfristig Denken, relativ unvoreingenommene Entscheidungen treffen und letztendlich häufig eine höhere Kapitalrendite erzielen“, erläutert Navidi. In der Tat kam eine Untersuchung des US-amerikanischen Finanzdienstleisters Fidelity 2017 zu folgendem Ergebnis: weibliche Kunden erwirtschaften im Schnitt 0,4 % bzw. 40 Basispunkte mehr als Männer. „Männer werden in der Finanzwelt oft als kompetenter wahrgenommen, was an ganz unbewussten psychologischen Mechanismen liegt und nicht zuletzt in einem immer noch patriarchalisch geprägten Gesellschaftsbild begründet ist“, ergänzt Navidi.

Frauen meiden unkalkulierbare Risiken
Laut Materla gibt es verschiedene Gründe, weshalb Frauen erfolgreicher traden. „Einerseits meiden sie unkalkulierbare Risiken und gehen selten riskante Trades ein. Andererseits sind sie geduldig“, analysiert der Experte von GKFX. Geduld zahlt sich bekanntlich aus. Auch der Starinvestor Warren Buffet gehört zur „Buy and Hold“-Fraktion. „Eigenschaften wie Beharrlichkeit und Nervenstärke sind in der Finanzwelt eher bei Frauen zu finden“, ergänzt er. Und die Gründe, warum es weniger weibliche Trader gibt? „Sind sie zu feminin, werden sie nicht ernst genommen. Machen sie sich zu sehr männliche Verhaltensweisen, wie beispielsweise Durchsetzungsfähigkeit oder bestimmtes Auftreten, zu Eigen, wird das häufig negativ wahrgenommen. Frauen werden zudem nachweislich aufgrund von tatsächlicher Leistung befördert, während dies bei Männern bereits aufgrund ihres Potenzials erfolgt“, zitiert Navidi aus ihrem Buch.

Man sollte Trading interessant machen
„Viele Schulen bieten bereits im Zuge des Unterrichts Börsenspiele an. Das ist schon mal ein richtiger Schritt“, erklärt Materla in Bezug auf Lösungsansätze, wie Trading Frauen nähergebracht werden kann. Er fügt aber hinzu, dass dies nicht reiche. Es müsse ausgebaut werden. „Um erfolgreich zu traden, bedarf es eines strikten Risikomanagements. Und vielleicht sind genau dabei Frauen ihren männlichen Kollegen überlegen“, erläutert Materla. Und Navidi ergänzt: „Obwohl Frauen als Portfoliomanager konstant wettbewerbsfähige Ergebnisse erzielt haben, gehören sie immer noch zu einer vom Aussterben bedrohten Art“.

Obwohl Frauen über die Hälfte der deutschen Bevölkerung ausmachen, sollen laut einer Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus 2017 bei den 100 größten deutschen Banken nur knapp neun Prozent in den Vorständen der Geschäftsführungen Frauen gewesen sein. In der Fondsbranche spricht man sogar von sechs Prozent. „Wir sind davon überzeugt, dass die kommenden Generationen ein wesentlich fortschrittlicheres Verständnis zum Thema Gleichberechtigung haben werden und Frauen sich mehr und mehr in den jetzigen, eher männlich dominierten Bereichen, durchsetzen werden“, hofft Materla abschließend.

Über GKFX:
GKFX ist ein international agierendes Brokerhaus aus dem Bereich des Online-Tradings mit Hauptsitz in London. Das Unternehmen wurde 2009 gegründet und ist weltweit mit Niederlassungen in den wichtigsten Metropolen vertreten. GKFX ist auf innovative Handelslösungen für moderne Trader spezialisiert und ermöglicht seinen Kunden den Zugang zu einer breiten Anzahl von Forex- und CFD-Produkten über elektronische Handelsplattformen. GKFX hat u.a. eine deutsche Niederlassung in Frankfurt am Main und ist bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) registriert.

Foto: Spreitzenbarth

Profilbild von Anke Dembowski

Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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