Kerstin Gräfe wurde zum 1. April 2023 als neues Mitglied in die Geschäftsführung der Amundi Deutschland GmbH (AMD) berufen.

Sie ist seit 2019 Chief Operating Officer (COO) der AMD und gehörte in dieser Funktion bereits seit 2021 zur erweiterten Geschäftsführung. Seit 1. April 2023 verantwortet Kerstin Gräfe nun die Bereiche Middle / Back Office, Client Service, regulatorisches- und Kunden-Reporting, Business Administration, strategische Projekte, IT und Facility Management als Mitglied der Geschäftsführung.

Kerstin startete ihre Karriere 2001 bei Swiss Life Asset Management und wechselte anschließend zur Augsburger Aktienbank, wo sie Sales Director war. 2007 stieß sie zu Pioneer Investments und war in den ersten Jahren als Senior Sales Direktorin für die Betreuung von Vermögensverwaltern, Pools und Plattformen verantwortlich, bevor sie 2014 die Leitung der Bereiche Client Service und Reporting übernahm. Sie ist Germanistin und hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München und am King’s College London studiert.

3 Fragen an Kerstin Gräfe:

Kerstin, mit einem Germanistik-Studium bist Du sozusagen eine „Quereinsteigerin“ im Fonds-Bereich. Für wie geeignet hältst Du die Finanzbranche, um aus anderen Themenbereichen einsteigen zu können?
Die Finanzbranche ist da genauso offen wie andere Branchen und bietet viele Möglichkeiten. So gibt es in meinem Umfeld eine ganze Reihe von Leuten, die ursprünglich Geisteswissenschaften studiert haben und jetzt schon seit Jahren in der Finanzbranche tätig sind. Wie bei vielen Berufen, kommt es auch bei Berufen in der Finanzbranche darauf an, offen zu sein, lernen zu wollen und sich mit den wechselnden Herausforderungen und stetigen Veränderungen im Job auseinanderzusetzen. Später kommt dann noch einschlägige Berufserfahrung hinzu.

In der Finanzbranche hast Du Dir im Sales Deine Sporen verdient. Viele Frauen scheuen vor einem Sales-Job zurück. Wie ging es Dir im Vertrieb, speziell als Frau? Was möchtest Du anderen Frauen mit auf den Weg geben, die mit einem Sales-Job liebäugeln?
Ich habe die Zeit im Vertrieb sehr genossen. Der Austausch mit Menschen war und ist für mich immer schon wesentlicher Bestandteil meiner Tätigkeiten. Mit einem gesunden Maß an Selbstbewusstsein kann man sich in dem noch immer sehr von Männern dominierten Bereich gut mit einem eigenen Stil positionieren. Ich habe zum Beispiel versucht, meinem Gegenüber immer gut zuzuhören, und nicht direkt in einen Sales Pitch einzusteigen. Zudem habe ich versucht, nicht nur das Produkt in den Mittelpunkt zu stellen, sondern ein Begleiter meiner Kunden zu unterschiedlichen Themen zu sein. Ich glaube, das kam bei vielen Kunden gut an.

Seit 1. April bist Du Mitglied der Geschäftsführung bei Amundi Deutschland. Auf was freust Du Dich am meisten in dieser Funktion, und was möchtest Du gern bewegen?
Wir agieren bei Amundi Deutschland schon immer als Team und arbeiten insgesamt mit flachen Hierarchien. Vor zwei Jahren haben wir das Deutsche Management Committee eingesetzt und seitdem sind wir auf Führungsebene in einem noch besseren Austausch mit den Fachabteilungen, von dem auch die Geschäftsführung profitiert. Doch, um die Frage zu beantworten, was ich bewegen möchte, nehme ich gerne noch mal Bezug auf die vorherige Frage. Mich würde es freuen, wenn es mir gelingt, mehr Frauen und generell junge Leute für unsere Branche zu begeistern. Das Asset Management hat so viele Facetten, da lohnt es sich auch für Quereinsteiger:innen genauer hin zu schauen. In meiner neuen Funktion habe ich jetzt die Chance, meine Begeisterung für die Branche zu teilen – und die möchte ich nutzen.

Super, und danke für das Interview! Wir wünschen Dir, dass Du viele junge Frauen von unserer Branche begeistern kannst!

 

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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