Dr. Johann Strobl ist Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International AG (RBI) in Wien. Er stellte sich den Fragen einer Gruppe von Fondsfrauen im Rahmen eines Kamingesprächs am 19. September 2019. Hier ein kleiner Rückblick dazu von RBI’s Veronika Lammer, Beirätin der Fondsfrauen in Österreich:

Frauen in Unternehmen die gleichen Chancen zu bieten wie Männern ist ein wichtiges Anliegen von Dr. Strobl und ist für ihn ein Thema der Fairness. Die Karrieren von Männern und Frauen laufen oft auseinander, wenn Frauen nach der Karenz auf Teilzeit umstellen. Wichtig erscheint Dr. Strobl, dass Frauen in Teilzeit trotzdem darauf achten, genug Arbeitserfahrung zu gewinnen. So mache es wenig Unterschied, ob jemand vier oder fünf Tage in der Woche arbeite, reduziert man aber auf nur einen Tag die Woche, ist das zu wenig, um in unserer schnelllebigen Zeit am Ball zu bleiben.

Führung in Teilzeit ist möglich
In der RBI wird die Arbeit von Frauen in Teilzeit sehr geschätzt. Sie arbeiten hoch konzentriert und fokussiert, um die ihnen zur Verfügung stehende Zeit so gut wie möglich zu nutzen. Für Dr. Strobl ist daher auch Führung in Teilzeit eine gute Option, um mehr Frauen in Führung zu bekommen, aber auch generell, um Lebensphasen, in denen aufgrund persönlicher Umstände mehr Zeit für Privates benötigt wird, zu überbrücken.

Frauen müssen sich aber auch für verantwortungsvolle Positionen bewerben. Sie sollten sich dabei nicht zu viele Gedanken darüber machen, ob sie alle Voraussetzungen erfüllen. Dieses Thema sollten sie getrost den Beurteilenden überlassen. Wenn es nicht klappt, ist diese Entscheidung keinesfalls persönlich zu nehmen. Die Gründe für eine ablehnende Entscheidung können vielfältig sein. Frauen sollten sich daher nicht entmutigen lassen, sondern bei nächster Gelegenheit wieder am Start erscheinen.

Dabei ist sich Dr. Strobl durchaus bewusst, dass es auch auf Seiten der Arbeitgeber Maßnahmen braucht, um genderneutrale Besetzungen zu forcieren. RBI hat bereits eine Vielzahl von Maßnahmen gesetzt, um Chancengleichheit institutionell zu verankern und bei allen Besetzungen sicherzustellen. So werden vorweg anonymisierte Ausarbeitungen von Bewerberinnen und Bewerbern eingefordert sowie viele Besetzungsentscheidungen nicht von Einzelpersonen, sondern von Teams getroffen. Wichtig sei es auch schon in der Bewerbungsphase darauf zu achten, dass möglichst gleich viele Kandidatinnen und Kandidaten zur Auswahl stehen.

Frauen sollten sich vernetzen und gegenseitig Rückhalt bieten
Die Arbeit von Frauennetzwerken schätzt Dr. Strobl als wichtig ein, wobei der gegenseitige Rückhalt, das voneinander Lernen und die Unterstützung im täglichen Arbeitsleben die wesentlichen Faktoren zum Erfolg sein dürften. RBI, RCM und Valida sind daher gemeinsam Sponsoren der Fondsfrauen.

Autorin: Veronika Lammer

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