Digitaler Lunchtalk: Gutes tun in Stiftungen

Am 27. November fand der digitale Lunchtalk zum Thema Stiftungsarbeit statt, der vom Arbeitskreis Senior Professionals der Fondsfrauen initiiert wurde. Dabei ging es um folgende Themen:

• Was gibt es für Vertreterinnen unserer Branche in Stiftungen zu tun?
• Welche Qualifikation wird dafür benötigt?
• Welche Arbeiten stehen an?
• Wie sieht die Reward-Seite aus?

Dazu standen zwei Experten Rede + Antwort:

• Petra Träg: Geschäftsführerin der SOS-Kinderdorf-Stiftung. Dort verantwortet sie die Verwaltung sowie das Anlagemanagement der Dach- und Treuhandstiftungen
• Frank Wettlauffer: Privatier und pro bono Stiftungsberater. Initiator des Smart & Fair Stiftungsfonds (Smart-und-Fair-Fonds.de)

Moderiert wurde der digitale Lunchtalk durch Fondsfrau Anke Dembowski.

Kapitalmarkt-Expertise dringend benötigt!
Frau Träg meinte, dass es viele kleine Stiftungen mit einem Stiftungsvermögen von weniger als 1 Mio. Euro gibt, und dass hier Kapitalmarkt-Wissen dringend benötigt wird. Sie würde sich sehr darüber freuen, wenn Branchen-Expertinnen ihr Wissen und ihre Netzwerk-Kontakte bei Stiftungen einbringen würden.

Sie erklärte auch, dass es für jemanden, der langjährig in der Finanzbranche gearbeitet hat, nicht notwendig sei, spezielle Qualifikations-Kurse für Stiftungen zu belegen. „Mit Ihrer vorhandenen Kapitalmarkt-Expertise können Sie Stiftungen sehr gut unter die Arme greifen!“ Sie erklärt auch, dass man sich unter Stiftungen gern gegenseitig hilft. „Man kann einfach bei einer Kollegin anrufen und fragen, wie man bei einer anderen Stiftung eine bestimmte Sache sieht und handhabt“. Gerade im Stiftungsbereich werde sehr bereitwillig geholfen und sich ausgetauscht, und so lasse sich eventuell lückenhaftes Stiftungs-Wissen über die Zeit aufbauen und erweitern.

Tätigkeit von überall auf der Welt möglich
Frank Wettlauffer erklärte, dass das Zeitkontingent, das man zur Verfügung stellen möchte, wenn man bei Stiftungen mitarbeitet, weitgehend selbst bestimmt werden kann und er rät dazu, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, wie und wann man Zeit verwenden möchte. Sein Tipp: Stiftungsarbeit lässt sich von überall auf der Welt erbringen, notfalls auch per Video-Schaltung vom Urlaubsort oder von daheim aus. Das von einigen befürchtete starre Zeitkorsett empfindet er nicht.

Man bleibt „im Loop“
Da die meisten Stiftungen nur über geringe Gelder verfügen, steht die Vergütung im Stiftungsbereich eher weniger im Vordergrund. „Aber in bescheidenem Umfang kann ich mit meiner Markt-Expertise auch mit meiner Stiftungs-Arbeit Geld verdienen“, sagt Wettlauffer. Er hat den Stiftungsfonds Smart & Fair Fonds mit ins Leben gerufen. Viel wichtiger sei aber, dass Stiftungsarbeit sehr erfüllend ist. „Gerade wenn man wie ich früh in Rente gegangen ist, ist es schön, weiterhin auf Veranstaltungen eingeladen zu werden und im Kontakt mit der Szene zu bleiben“, findet Wettlauffer.

Wesentlich sei auch, dass bei Stiftungen selten etwas sehr eilig ist. „Die meisten Stiftungen sind für die Ewigkeit ausgelegt, und Entscheidungen müssen im Regelfall nicht innerhalb von wenigen Tagen oder gar Stunden gefällt werden“, erklärt Frank Wettlauffer. Die meisten Dinge, die zu regeln sind, haben Zeit bis zur nächsten Gremien-Sitzung. Dies wird unter anderem dadurch ermöglicht, dass die tägliche Kapitalanlage des Stiftungsvermögens oft in die Hände von Fonds gelegt ist.

Alles in allem scheint es, dass Stiftungsarbeit eine angenehme, interessante und erfüllende Sache ist. Unsere Referenten geben gern nähere Auskunft, bei welcher Stiftung man sich eventuell einbringen kann.

Petra Träg
SOS-Kinderdorf-Stiftung
Renatastraße 77
80639 München
Tel. +49 (0)89 12606-109
petra.traeg@sos-kinderdorf.de
www.sos-kinderdorf-stiftung.de

Frank Wettlauffer
Ulmenstrasse 3
4142 Münchenstein, Schweiz
www.wettlauffer.ch
frank.wettlauffer@gmail.com
+49 151 208 272 57 (WhatsApp)
Den Smart & Fair Fonds findet man unter www.smart-und-fair-fonds.de