Sind Sie auch unfreiwillig im Homeoffice, wie so viele andere? Das, wofür wir uns immer eingesetzt haben, ist nun da! Plopp! Jeder, der irgendwie kann, muss ganz plötzlich ins Homeoffice. Eigentlich bin ich Homeoffice gewohnt: Als Journalistin arbeite ich viel von daheim, wenn ich nicht gerade auf einer Veranstaltung bin oder an irgendeinem Bahnhof auf einen Zug-Anschluss warte. Aber unter Corona fühlt sich Homeoffice anders an, warum eigentlich?

Vieles ist auf einmal anders!
Auf einmal sind so viele im Homeoffice. Auf einmal gibt es ganz viele Video-Konferenzen. Auf einmal nutzt jeder Zoom, Skype oder GoToMeeting, und ich musste mir erst mal eine vernünftige Webcam kaufen und ein paar Dinge an meiner Software ändern. Und ja, ich bin nicht allein zu Hause… Das ist zu Corona-Zeiten eher erfreulich als schlimm, denn schließlich bin auch ich ein soziales Wesen und freue mich über jeden Kontakt, den ich noch haben darf, hier unter der bayerischen „Ausgangssperre“.

Aber dass der normale Rhythmus gestört ist, nervt! Mein Sohn darf weder in die Lehre noch zur Berufsschule gehen, daher schläft er bis mittags. Mein Freund wird mal gebeten, nicht zur Arbeit zu kommen und mal soll er doch kommen. Und weil die Zug-Verbindungen nicht so klappen wie sonst, fährt er manchmal mit dem Auto und muss dann erst später aufstehen und manchmal nicht. Zu allem Überfluss hat dann auch noch unsere Siebträger-Kaffeemaschine ihren Dienst quittiert und muss für 3 Wochen zum Reparatur-Service. Ciao, du schöne, dicke Espresso-Crema! Nun trinken wir Filterkaffee!

Warum vermisse ich den normalen Tages-Rhythmus bloß?
Sie finden, ich jammere auf hohem Niveau? Richtig, aber mit Corona kommt irgendwie alles auf einmal: Auftrags-Einbrüche, andere Arbeits-Abläufe, die erst mal ein technisches Aufrüsten erfordern, die liebgewonnenen Routinen sind gestört. Kurzum: Mir fehlt der normale Tages-Rhythmus. Ich hätte nie gedacht, dass ich den jemals vermissen würde, denn so unglaublich toll ist er nun auch wieder nicht!

Lustiges gibt es auch zu C-Zeiten: Ich erhalte viele Corona-WhatsApps, die mich zum Lachen bringen. Toll, wenn man dem Virus mit Humor ins Gesicht grinst! Und ich schaue ab und zu in die Liste der Amazon-Bestseller: Fitnessbänder, Springseile, Gymnastikmatten, Haarschneidemaschinen und Kinderbücher sind aktuell ganz oben. Es amüsiert mich zu sehen, was die Menschen kaufen, wenn sie zu Hause sind!

Was ich sonst mache, um gegen den Corona-Blues anzukämpfen? Ich versuche, so gut wie möglich meine Routine beizubehalten: Stehe zur gewohnten Zeit auf, obwohl ich keine fixen Termine habe und Sohn und Freund noch schlafen. Dann setze ich mich an den Schreibtisch. Es beruhigt mich irgendwie, wenn ich das tue, was ich sonst auch mache. Außerdem habe ich mir angewöhnt, jeden Tag einen Menschen anzurufen, der jetzt vielleicht einsam ist, weil er keinen Besuch bekommen kann. Ich frage, wie es so geht oder ob ich etwas vom Einkaufen mitbringen, das Rezept von der Apotheke abholen kann, oder sonst etwas. Das tut nicht nur meinem Gegenüber gut, sondern mich beruhigt es zu hören, dass auch die anderen nicht ernsthaft leiden, dass aber jeder an der C-Situation zu knabbern hat.

Und Ihr?
Wie geht es Euch im Homeoffice? Schreibt uns, wie es Euch geht und welche Tricks Ihr euch habt einfallen lassen, um die C-Zeit so gut gelaunt wie möglich zu überstehen. Wir veröffentlichen Eure Erfahrungen gerne, um andere aufzumuntern und zu zeigen: Wir sind nicht allein!

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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