Manche Probleme hätten wir in Deutschland, Österreich oder der Schweiz wirklich gerne!

Während hierzulande Frauen in den obersten Führungsetagen zur Mangelware werden, musste das Ministerium für öffentliche Verwaltung in Paris jetzt 90.000 Euro Strafe zahlen, weil es zu viele Frauen in Führungspositionen eingestellt hat. Damit würden Männer bei der Einstellung diskriminiert, wurde dem öffentlichen Arbeitgeber vorgeworfen.

Die Stadt Paris hatte im Jahr 2018 insgesamt 16 neue Leitungsposten ausgeschrieben. 11 davon gingen an Frauen und fünf an Männer, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Das entspricht einer Frauenquote von 69 % und einer Männerquote von 31 %. Es gibt in Frankreich aber offenbar eine Vorschrift, dass mindestens 40 % der Positionen von Angehörigen eines Geschlechts zu besetzen sind.

Anne Hidalgo, die sozialistische Bürgermeisterin von Paris, bezeichnet den Bußgeld-Bescheid als „absurd“ und kündigte an, den Scheck gemeinsam mit ihren weiblichen Führungskräften persönlich überreichen zu wollen.

Wir Fondsfrauen meinen: Gendergerechtigkeit wirkt natürlich in beide Richtungen. Aber ein Bisschen beneiden wir die Stadt Paris schon dafür, dass sie das Problem so herum und nicht anders herum hat.

Paris Bürgermeisterin Anne Hidalgo
Foto: https://www.flickr.com/photos/unfccc

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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