Du sprichst mit Deiner Kollegin über eine Deiner Wertpapierpositionen und klopfst dabei auf Holz? Wenn Du auf dem Weg zur Arbeit eine schwarze Katze siehst, gibst Du an diesem Tag vorsichtshalber keine Wertpapierorder auf; und an einem Freitag, den 13., sowieso nicht? Überhaupt, der große Börsencrash am 24. Oktober 1929 ist doch als „Schwarzer Freitag“ bekannt. Immerhin löste er die „Great Depression“ und die Weltwirtschaftskrise aus.

Wenn Du bestimmte Wochentage, Zahlen oder Farben meidest, bist Du vielleicht ein bisschen abergläubisch. Insgeheim hoffen abergläubische Menschen, mit entsprechenden Handlungen ihr (Börsen-)Schicksal beeinflussen zu können. Zwar wissen wir, dass es keine übernatürlichen Kräfte gibt, die man eben mal durch einen Spruch aktivieren kann, um Unglück abzuwehren oder Glück herbeizuführen, aber irgendwie sind abergläubische Glaubenssätze oder Sprüche doch tief verwurzelt.

65% der Frauen und 48% der Männer sind abergläubisch
Eine Umfrage von LOTTO24 unter mehr als 1.000 Menschen zeigt, dass auch heute noch viele abergläubisch sind. Knapp 65% der befragten Frauen geben es zu, und nur 48% der Männer. Sie glauben an Kleeblätter, Glückstage & Co. Die Umfrage fand vom 16. April 2024 bis zum 23. April 2024 statt.

Menschen aus Süddeutschland sind dem Aberglauben am meisten verfallen. Hier sind laut LOTTO24-Umfrage 62% abergläubisch. Auf dem zweiten Platz liegen die westdeutschen Bundesländer, wo 58% angeben, abergläubisch zu sein. Der dritte Platz geht an Norddeutschland, wo sich 56% als abergläubisch geoutet haben. Die Menschen im Osten des Landes glauben am wenigsten an übernatürliche Kräfte; dort sind es nur 50%, was aber in unserer aufgeklärten Welt auch noch relativ hoch erscheint.

Geburtstage als beliebte Glückszahl auf dem Lottoschein
Was uns nicht wundert: LottospielerInnen sind abergläubischer als Nicht-SpielerInnen. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 62% der SpielerInnen sich als wenig bis sehr abergläubisch bezeichnen. Bei den Nicht-SpielerInnen sind es nur 53%. Bei einer Gewinnwahrscheinlichkeit (6 Richtige mit Superzahl) von 1 zu 140 Millionen muss man wohl ein bisschen Aberglauben mitbringen, um überhaupt zu spielen; bei rationaler Betrachtung würde man seine Chance als zu gering erachten und die Finger davonlassen.

Bei vielen LottospielerInnen startet der Aberglaube bereits bei der Auswahl der Zahlen: 52,2% setzen für das erhoffte Losglück auf alt bewährte Glückszahlen. Am häufigsten kommen dabei Geburtstage (53,4%), Lieblingszahlen (34,4%), einst zufällig gewählte Zahlen (30,9%), der Geburtstag des Kindes (23,7%) oder der Hochzeitstag (13%) zum Einsatz. Vielen Börsenteilnehmerinnen mögen sich hier an die Wahl ihrer PIN erinnert fühlen.

Ein gewisser Aberglaube hält sich aber sowohl bei LottospielerInnen, als auch bei Nicht-SpielerInnen hartnäckig. Ungeachtet der Hoffnung auf den Jackpot sind zerbrochene Spiegel (46,7%), schwarze Katzen (38,2%) und Freitag, der 13. (34,4%), den Deutschen äußerst suspekt.

Na dann viel Glück bei den nächsten Wertpapier-Transaktionen – wie wär’s damit am heutigen Montag?!

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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