Am 1. Oktober 2019 fand das Regionalmeeting der Fondsfrauen in Luxemburg bei unserem Gastgeber Arendt statt.

In ihrer Begrüßung bemerkte Corinne Prinz von Arendt, dass es in der Anwalts-Branche ähnlich aussieht wie in der Investment Branche: Obwohl der Anteil der weiblichen Jura-Absolventinnen den der männlichen Absolventen leicht übersteige, gebe es beispielsweise bei Arendt nur vier weibliche Partner.

Nach kurzer Begrüßung durch die Fondsfrauen Manuela Fröhlich und Anke Dembowski übernahm Martine Capus, die lokale Repräsentantin der Fondsfrauen in Luxemburg, die Moderation des Abends.

Persönliche Erfahrungsberichte kompetenter Frauen
Ministerin Corinne Cahen erklärte in ihrer Keynote-Ansprache, dass es wichtig sei, dass Frauen nicht nur dort arbeiteten, wo das Geld ist, sondern auch dort, wo die Macht ist – beispielsweise die politische Macht. Die couragierte Unternehmerin und Politikerin – sie ist Ministerin für Familie und Integration sowie Ministerin für die Großregion Luxemburg und Parteipräsidentin der Demokratesch Partei – hatte sich bereits 2009 für flexiblere Elternzeit in Luxemburg eingesetzt, so dass in Luxemburg nun auch Väter länger als nur ein paar Tage Elternzeit nehmen können. Das helfe auch gegen den unconscious bias, dass Arbeitgeber lieber junge Männer als junge Frauen einstellen, weil diese kinderbedingt ausfallen könnten. „Frauen sollten arbeiten, wenn Sie dies möchten. Das ist nicht nur für ihre finanzielle Unabhängigkeit wichtig, sondern ist auch eine Frage der sozialen Integration“, so Cahen. Sie rief die Teilnehmerinnen auf, ihren Töchtern beizubringen, unabhängig zu sein.

Corinne Lamesch, Chairwoman des luxemburgischen Fondsverbands ALFI und langjährige Country-Head Luxembourg von Fidelity International, erzählte in ihrer Keynote-Ansprache über ihre persönliche Karriere, und welche Herausforderungen sie dabei zu meistern hatte. Zur Einstimmung auf die folgende Panel-Diskussion zeigte sie einen kurzen Film über die Vorurteile darüber, wie Menschen in der Finanzbranche sind.

Unconscious Bias kostet Ressourcen
Die Panel-Diskussion stand unter dem Thema des Unconscious Bias („young professionals and unconscious bias within an agile hiring process“). Unter der Moderation von Manuela Fröhlich diskutierten Neha Rao, Talent & Engagement Manager bei Linklaters, Jean-Pierre Faber, Direktor bei der Aufsichtsbehörde CSSF, Bernhard Dedenbach, Partner & Founder bei BD associates und Dr. Aline Muller, CEO bei Liser, dem luxemburgischen Institut für Sozio-Ökonomisches Research.

Fazit der Diskussion war, dass Diskriminierungen im Rekrutierungs-Prozess Kosten verursachen, da nicht diejenigen Personen die Stelle bekommen, die dafür am besten geeignet sind.

Brown Brothers Harriman, ebenfalls Gastgeber des Abends, schloss den inhaltlichen Teil des Abends ab, bevor die Teilnehmerinnen zum Networking-Teil übergingen. Bei Drinks und Snacks wurden die Themen des Abends noch einmal aufgegriffen und gute Kontakte geknüpft.

Wir bedanken uns herzlich bei den Rednern und Diskussionsteilnehmern des Abends, sowie bei den Sponsoren Arendt und Brown Brothers Harriman!

Fotos: Anke Dembowski, Hilda Winnebeck

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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