Auf dem Fondsfrauen Gipfel 2023 habt ihr uns eure Mut-Stories erzählt! Aufgrund der riesigen Resonanz hier nochmal für euch zum Nachlesen. In unserem heutigen Beitrag stellen wir euch die Mut-Geschichte von Britta Mues-Walter, Executive Search, Managing Consultant & Owner, &ahead Mitgründerin und Geschäftsführerin, vor.

Brittas Story:

Als Studentin haben wir in Gruppenarbeit an einem Unternehmensplanspiel teilgenommen. Wie üblich hat sich die Arbeit in der Gruppe auf im Wesentlichen 2 von eigentlich 5 Personen verteilt und mein Kommilitone und ich hatten uns für den Vortrag themenspezifisch abgestimmt. Ich sollte anfangen und er wollte den 2. Teil übernehmen. Am Tag der Präsentation, in einem Hörsaal. der mehr als 1000 Studenten umfasst, waren wir dann an der Reihe. Auch wenn ich fachlich und inhaltlich vorbereitet war, hatte ich mir zuvor nicht die Situation vor Augen geführt, wie es ist, vor so vielen Menschen in einem gefüllten Hörsaal zu sprechen. Mir hat es wortwörtlich die Sprache verschlagen. Ich war wie eingefroren und habe kein Wort herausbekommen.

Glücklicherweise hat mein Kommilitone es sofort bemerkt und toll reagiert und den ersten Teil übernommen, bis ich langsam auftaute und dann etwas verspätet einspringen konnte. Die Erfahrung war zunächst wie ein Trauma und es hat einige Zeit gebraucht, bis ich mich traute, wieder vor Menschen zu sprechen. Um diesem Hindernis zu begegnen und die Angst zu überwinden, habe ich mich bewusst und peu à peu wieder in kleine Vortragssituationen begeben. Erst auch in privatem Umfeld. Bei Geburtstagen, Festen und dann auch beruflich. Als Personalberaterin stehe ich meist nur kleineren Gruppen beim Kunden gegenüber oder im Interview auch nur einer Person.

Ich habe mir dann nach und nach immer mehr zugetraut und auch bei &ahead viele Workshops gehalten, Events moderiert, wurde zu Gesprächsrunden eingeladen, habe auf Events zu den Themen Frauen und Karriere, beruflicher Wiedereinstieg und Potentialentfaltung gesprochen. Es gehört heute fast zu meinem täglichen beruflichen Brot. Das Herzrasen und auch etwas Zittern begleiten mich jedoch noch immer, aber etwas Adrenalin gehört auch dazu.

Ich bin froh, dass ich mich dem ausgesetzt habe und das Trauma so überwunden habe, um über die mir wichtigen Herzensthemen auch ‚öffentlich‘ oder vor größerem Publikum zu sprechen und meine Erfahrungen zu teilen und auch an jüngere Frauen weiterzugeben.

Brittas Fazit:

Auch aus einer traumatischen Erfahrung kann man sich selbst wieder befreien. Man lernt viel über sich selbst. Jedoch muss man es auch angehen, sonst wird es eine Erfahrung bleiben, die man versteckt halten will, vor der man sich schämt, was ich lange gemacht habe.

Wenn man sich öffnet, lernt man, auch andere haben ihre Themen. Es ist erstaunlich, was man erfährt, wenn man solche „traumatischen Situationen“ mit anderen teilt. Meist erhält man positive Resonanz, Zuspruch und Empathie.

Heute ist mein Motto:

Verlasse kein Event oder Veranstaltung, ohne Dich zu Wort zu melden, wenn ich etwas beizutragen habe. Wir alle haben etwas beizutragen, also seid mutig und traut Euch, euer Wissen, eure Erfahrung und Kompetenz mitzuteilen.

Liebe Britta, vielen Dank, dass Du Deine persönliche Mut-Geschichte mit uns geteilt hast!

Profilbild von Julia Hackl

Julia Hackl

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