In wenigen Tagen beginnt das Mentoring-Programm 2023 der Fondsfrauen. Karin Heinzl, Gründerin und Geschäftsführerin des Social Business MentorMe, schreibt in ihrem Gastbeitrag darüber, welche Vorteile Mentoring für alle involvierten Seiten bringt – nicht zuletzt für die Unternehmen.

Unternehmen kämpfen zunehmend darum, gutes Personal zu finden und es auch langfristig zu binden. Besonders letzteres stellt viele Unternehmen vor eine Herausforderung. Sollt man Mitarbeiter:innen fördern und motivieren, um sie zu binden? Wer nun an Snacks aufs Haus, die Möglichkeit von Homeoffice und einen Kickertisch denkt, hat weit gefehlt. Andere, effektivere und nachhaltigere Lösungen müssen her. Schließlich wird Generation Z im Laufe ihres Arbeitslebens rund 20 Arbeitgeber haben, so die Prognosen. Mentoring kann hier womöglich Abhilfe schaffen.

Mentoring als Tool zur Mitarbeiterbindung
Mentoring ist ein vielseitiges Tool, das zur langfristigen Mitarbeiterbindung eingesetzt werden kann. Fluktuation und Fachkräftemangel gehen unter anderem auf Gründe wie fehlende Motivation und fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten zurück, und genau dort setzt Mentoring an. Der Austausch untereinander stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, er vermittelt auch noch Wissen auf eine sehr persönliche Art und Weise – Stichwort „Up-Skilling“.

Unternehmensinternes versus unternehmensexternes Mentoring
Mentoring kann sowohl unternehmensintern als auch unternehmensextern stattfinden. Stammen Mentor:in und Mentee aus ein und demselben Unternehmen, sprechen wir von unternehmensinternem Mentoring. Stammen beide Parteien aus unterschiedlichen Organisationen, so sprechen wir von unternehmensexternem Mentoring.

Für welche Art des Mentorings sich die Verantwortlichen eines Unternehmens entscheiden, hängt in erster Linie von den Zielen ab, die mit dem Mentoring erreicht werden sollen. Sollen in erster Linie interne Strukturen und der Wissenstransfer gestärkt werden, so bietet sich das unternehmensinterne Mentoring an. Wird hingegen mehr der klärende Blick von außen benötigt, weil Strukturen festgefahren sind, dann bietet sich das unternehmensexterne Mentoring an. In den obersten Führungsetagen wird vorwiegend unternehmensexternes Mentoring angewandt, weil die Anzahl der in Frage kommenden Mentor:innen sonst stark eingeschränkt wäre.

Vorteile gibt es auf beiden Seiten
Vorteile bieten sowohl das interne als auch das externe Mentoring: Das unternehmensexterne Mentoring punktet mit unabhängigen Mentor:innen. Sie können im Rahmen des Mentorings Informationen und Hilfestellung von außen geben und umgehen die Gefahr der Betriebsblindheit und des „Flurfunks“. Probleme und Herausforderungen können sie mit einem breiten Wissen aus der Businesswelt gut beurteilen und einordnen.

Beim internen Mentoring gibt es hingegen eine speziellere Wissensvermittlung, da organisationsinternes, fundiertes und auf Erfahrung aufbauendes Wissen transferiert wird. Strukturen, Bereiche und Abläufe, die in jedem Unternehmen anders sein können, sind bei internen Mentoringprogrammen den Mentoren:innen bekannt. Dies kann wichtig sein, wenn es etwa um den Umgang mit Führungspersonen geht und um die strategische Planung der eigenen Entwicklung im Unternehmen. Wo geht es hin? Welche Skills werden in welchen Abteilungen benötigt und würde mir ein Aufstieg oder ein Wechsel in eine andere Abteilung überhaupt Spaß machen?

Aber nicht nur die Mentees profitieren beim unternehmensinternen Mentoring, auch die Mentor:innen und schließlich die gesamte Organisation. Denn die Mentor:innen erfahren durch die Programme Wertschätzung. Dies führt zu einem insgesamt besseren Miteinander und einem Wissenstransfer innerhalb der Organisation.

Es gibt Tools für die Auswahl der Mentoringpaare
Mentor:in und Mentee dürfen nicht in einer direkten Arbeitsbeziehung miteinander stehen, denn dies würde zu Interessenkonflikten führen. Beim unternehmensexternen Mentoring ist auf jeden Fall darauf zu achten, dass die Mentoren vertrauenswürdig sind und sie sich zu Verschwiegenheit verpflichten. Sonst besteht die Gefahr, dass interne Unternehmensinformationen vom Mentee versehentlich nach außen getragen werden.

Es ist zu empfehlen, die Auswahl der Mentoringpaare mittels eines Tools vorzunehmen. So gibt es etwa die von MentorMe entwickelte, auf intelligenten Algorithmen basierende Matching-Software, die Unternehmen als eine Art Plattform as a Service nutzen können. Diese Software matcht anhand von unterschiedlichen Kriterien die Mentor:innen passgenau mit den Mentees.

In jedem Fall lohnt es sich, ein Mentoringprogramm im Unternehmen zu etablieren oder ein externes zu nutzen. Es stärkt nicht nur die einzelnen Mitarbeiter:innen, es stärkt auch die gesamte Organisation.

Über Karin Heinzl:
Karin Heinzl ist die Gründerin und Geschäftsführerin des Social Business MentorMe, nach eigenen Angaben die größte berufliche Mentoring-Community im deutschsprachigen Raum. Dank einer auf modernster Technologie aufbauenden Matching-Software bringt MentorMe Frauen, die sich beruflich weiterentwickeln wollen, und Mentoren und Mentorinnen aus allen Bereichen und Branchen zusammen.

 

Foto: Karin Heinzl. Quelle: MentorMe

 

Profilbild von Karin Heinzl, Gründerin von MentorMe

Karin Heinzl, Gründerin von MentorMe

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