Gerade zum heuteigen Weltfrauentag und dem gestrigen Equal Pay Day hört und liest man allerorten, dass es für Frauen viele Lücken gibt:

  • Pay Gap
  • Pension Gap
  • Investment Gap

In der Tat ist es so, dass Frauen im Schnitt mehr Teilzeit arbeiten – meistens weil sie unbezahlte Care-Arbeit übernehmen. Außerdem verdienen sie in ihren Jobs weniger, erhalten daher entsprechend weniger Rente, und sie beteiligen sich weniger am Kapitalmarkt. Diese Missstände sichtbar zu machen ist das eine, das andere ist, dass (fast) jede Frau persönlich etwas dagegen tun kann, dass sie persönlich diese Lücke erfährt. Lasst es uns anpacken!

Teilzeitarbeit als Verdienst-Killer
Die Studie „Gender Diversity in der Asset-Management-Industrie“ zeigt: Im Jahr 2022 arbeiten in unserer Branche nur 9% der Männer in Teilzeit, während 33% der Frauen in Teilzeit beschäftigt waren. Diese Studie hat KPMG 2023 in Zusammenarbeit mit den Fondsfrauen und der Universität Mannheim erstellt.

Ein Drittel der Frauen arbeitet in Teilzeit – das ist viel! Angesichts des immer noch herrschenden Fachkräftemangels dürften allerdings nur wenige Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen nahelegen, Teilzeit zu arbeiten, sondern würden es bevorzugen, dass bei ihnen überwiegend in Vollzeit gearbeitet wird. Weil Teilzeitarbeit bekanntermaßen die Verdienstmöglichkeiten einschränkt, könnten Frauen überlegen, wie sie aus der Teilzeitfalle rauskommen.

Meistens werden nicht Work-Life-Balance-Themen der Grund für den Wunsch nach einem Teilzeitjob sein, sondern familiäre Verpflichtungen: Kinder oder Eltern/Großeltern sind zu betreuen, der Haushalt ist zu erledigen. Das sind Themen, die wir Frauen unbedingt angehen sollten! Ein Gespräch mit dem Partner, das mit Fakten und Zahlen unterlegt ist, wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Welche der anfallenden Care- und Haushaltsarbeiten kann er übernehmen? Wo kann man sich Hilfe holen? Wie organisiert man das Ganze am besten? Vielleicht ist es auch eine Lösung, dass er sie für die anfallenden Arbeiten bezahlt, um damit ein eigenes Vermögenspolster aufzubauen zu können? Die Möglichkeiten werden von Familie zu Familie unterschiedlich sein, aber das Thema gehört angesprochen und gelöst.

Deutlich schwieriger ist es für alleinerziehende Frauen. Sie können sich über Care-Möglichkeiten für ihre Kinder, besondere Angebote in der Stadt oder Gemeinde und Zuschüsse für Kapitalanlagen informieren.

Der Pay Gap ist in Deutschland noch bei 16%
Frauen haben im Jahr 2024 in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 16 % weniger verdient als Männer. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhielten Frauen mit 22,24 Euro einen um 4,10 Euro geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdienst als Männer (26,34 Euro).

Die Gründe für den Pay Gap sind vielfältig, aber die größten Faktoren der Beschäftigungsumfang (19% des Verdienstunterschieds; das Thema Teilzeit grüßt!) sowie Beruf und Branche (21% des Pay Gaps). Sicher: Es ist schwierig, mal eben die Branche zu wechseln. Aber wir können unsere Töchter, Nichten und Freundinnen darauf hinweisen, dass sie weniger verdienen werden, wenn sie „was mit Tieren“ oder „was mit Kindern“ arbeiten wollen. In technischen Berufen wird mehr verdient, und es spricht nichts dagegen, das Mädchen IT-Fachkraft oder ähnliches werden. Es gibt auch einen MINT-Fächer-Gap, aber über einen Intelligenz-Gap diesbezüglich ist nichts Ernsthaftes zu finden.

Der bereinigte Gender Pay Gap beträgt laut Destatis übrigens noch 6% pro Stunde. Diese Verdienstlücke bleibt, wenn man Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien wie Männer vergleicht. Es ist sozusagen die unerklärliche Lücke, und die gilt es, gesellschaftlich anzugehen.

Der Frau als Individuum kann man hier raten, umgehend ihr Gehalt zu verhandeln. Um den Auftritt selbstsicher hinzukriegen, kann ein vorheriges Gehaltsverhandlungs-Coaching vermutlich nicht schaden und dann: Ran an den Chef/die Chefin, und die Lücke schließen!

Pension Gap: Im Schnitt 7.304 Euro pro Jahr
Die nächste Lücke tut sich bei den Ruhestands-Geldern auf. Sie ist im Prinzip eine Konsequenz des Pay Gap aus der Bezahlung für die „offizielle Arbeit“. Hier hat der Onlinebroker Trade Republic Daten zusammengetragen: „Offizielle Zahlen des Statistischen Bundesamtes (2023) zeigen, dass die durchschnittliche Rentenlücke für Frauen in Deutschland rund 6.900 Euro pro Jahr beträgt. In Frankreich ist die Lage noch drastischer: Laut Daten der Sozialversicherung CPS (2022) liegt die jährliche Rentenlücke dort bei rund 9.200 Euro. Eine Analyse der größten Trade Republic-Märkte – Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Italien und die Niederlande – ergab eine durchschnittliche Rentenlücke von 7.304 Euro pro Jahr“, teilt der Online Broker mit.

Als Marketing-Giveaway verlost Trade Republic dieses Jahr genau diese Summe unter Frauen, die ihre Freundin zum Investieren animieren, damit sie etwas für ihre private Vorsorge tut. „Zum Weltfrauentag verlost Trade Republic zehnmal 7.304 Euro unter allen erfolgreichen Empfehlungen – sowohl für die Einladenden als auch für die Eingeladenen“, gibt Trade Republic bekannt.

„Wir sehen, dass Frauen an den Kapitalmärkten in ganz Europa deutlich unterrepräsentiert sind – und das, obwohl sie bei Trade Republic die besseren Investoren sind und ein deutlich höheres Risiko für Altersarmut haben“, sagt Julian Collin (Foto), General Manager International Markets bei Trade Republic. „Wir werden auch in Zukunft auf die Bedeutung der Altersvorsorge aufmerksam machen und Frauen dazu ermutigen, zu investieren.“ Der Online Broker hat sich noch etwas einfallen lassen, um das Thema Rentenlücke ins öffentliche Bewusstsein zu holen und darauf aufmerksam zu machen, dass finanzielle Bildung und frühzeitiges Investieren entscheidend für den langfristigen Vermögensaufbau sind: In einer Kampagne arbeitet Trade Republic dieses Jahr mit ausgewählten Künstlerinnen zusammen, die das Thema Rentenlücke aus einer kreativen Perspektive beleuchten und auf ihre eigene Weise interpretieren. Die entstandenen Kunstwerke werden auf den Social-Media-Kanälen des Online-Brokers präsentiert.

Investment Gap – Frauen investieren sogar erfolgreicher als Männer!
Zwar steht der Begriff „Investment Gap“ eigentlich dafür, dass Startup-Gründerinnen weniger Geld erhalten als männliche Gründer, aber Frauen legen ihr Geld auch anders an als Männer, nämlich im Schnitt weniger renditeträchtig. Auch das ist ein Investment Gap.

Laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) investieren Frauen 45 % seltener am Kapitalmarkt als Männer. „2024 gab es 4,4 Millionen Aktionärinnen, gegenüber 7,7 Millionen Männern mit einem Aktieninvestment. Die Zahl der Aktionärinnen ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um rund 300.000 zurückgegangen“, sagt Henriette Peucker (Foto), Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts. In unserer Branche braucht man wohl nicht darauf hinzuweisen, dass 2 oder 3 Prozent Rendite zwar ganz nett sind (immerhin schlägt man damit nach Steuern fast die Inflation, macht also keine nennenswerten Realverluste); aber mit der durchschnittlichen Rendite des Aktienmarktes von sechs bis neun Prozent pro Jahr kann auf lange Sicht ein deutlich höheres Vermögen aufbauen.

Wenn Frauen in Aktien, Aktienfonds oder ETFs investieren, dann erzielen sie nicht selten sogar höhere Renditen als Männer. Online Broker verfügen hier über Daten, die sich besonders gut auswerten lassen. So hat Trade Republic festgestellt, dass im Analyse-Zeitraum November 2023 bis Oktober 2024 Frauen im Durchschnitt 2 Prozent höhere Renditen erzielen (Grundlage: Die Kunden mussten vor September 2024 ein Konto bei Trade Republic eröffnet haben und zu Beginn und am Ende des Zeitraums mindestens 100 Euro auf ihren Konten haben). Schon im letzten Jahr hat der Online-Broker eine solche Analyse durchgeführt und kam auf das gleiche Ergebnis. Frauen erzielen mit ihren Depots im Durchschnittlich 2 Prozent höhere Renditen. Ladies, da sind wir doch auf einem guten Weg, nur sollten das noch mehr Frauen tun!

Dabei ist bei der Kapitalanlage nicht nur auf die Rendite-Chance zu achten, sondern auch darauf, dass die Kosten niedrig sind. Es ist nicht schändlich, seine Kosten gering halten zu wollen, und zahlreiche Discountbroker bieten günstige Konto- und Depotlösungen an. Auch hier hat Trade Republic uns Informationen zur Verfügung gestellt und weist darauf hin, dass sie Frauen wie Männern ein besonders kostengünstiges Paket anbieten: „Mit kostenfreien ETF-Sparplänen, 1 Prozent Saveback auf Kartenzahlungen und aktuell 2,75 Prozent Zinsen pro Jahr auf das gesamte Guthaben bieten wir einfache und kostengünstige Wege zum Investieren – unabhängig von Einkommen, Lebenssituation oder Erfahrung“, so der Discount Broker.

Lasst es uns anpacken!
Als Fazit lässt sich festhalten: Ja, es gibt sie, die verschiedenen Gaps. Wir können sie sichtbar machen, anprangern und uns dafür einsetzen, dass sie eliminiert werden. Aber Jammern allein hilft nicht, und schon gar nicht schnell! Jede einzelne Frau kann und sollte zusehen, dass für sie persönlich gar nicht erst Lücken aufkommen. Gemeinsam können wir dann die gesellschaftlichen Aspekte angehen.

Profilbild von Anke Dembowski

Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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