Es gibt Frauen, die davon träumen, dass andere noch besser als sie selbst wissen, was sie wollen. Dass jemand anders ihre Fähigkeiten entdeckt und sie fördert, befördert oder auf andere Art und Weise auf das Silberpodest hievt, das wir vermutlich alle irgendwie verdient haben.

Ja, es soll seltene Einzelfälle geben, in denen solch ein allwissender Prinz auf einem Schimmel dahergeritten kommt, der uns entdeckt – in jeglicher Hinsicht.

Der Regelfall ist aber eher, dass wir auf unsere Fähigkeiten hinweisen und klar formulieren müssen was wir wollen. Dies setzt voraus, dass wir uns überhaupt Gedanken machen, was wir konkret wollen – beruflich, privat, familiär. Das ist richtig Arbeit, aber Arbeit, die sich lohnt!

Wünsche klar und sachlich vortragen
Insbesondere Männer wissen es zu schätzen, wenn Wünsche sachlich, klar und nach Möglichkeit sauber begründet vorgetragen werden. Es wird niemanden überraschen zu lesen, dass die meisten Vorgesetzten nun mal Männer sind. Selbstverständlich können auch Frauen in Führungspositionen mit einem konkret geäußerten Karriereziel viel mehr anfangen als mit vagen Vorstellungen ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sie erst tiefgehend eruieren und interpretieren sollen. Ein unsicher und womöglich vorwurfsvoll hingeworfenes „ich bin unzufrieden mit der Gesamtsituation“ hilft nicht weiter, und erst Recht nicht ein stummes Schmollen mit der Hoffnung, dann wisse der andere schon, was los ist.

Wenn wir selbst schon nicht ausdrücken können, was wir konkret wollen, wie soll es dann unser Gegenüber wissen? Das wäre wirklich der seltene Glücksfall eines Prinzen auf dem Märchen-Schimmel.

Also: ran an die Arbeit und Punkt für Punkt abhaken:

  1. Sich klar darüber werden, was man will
  2. Realistische Ziele konkret formulieren (genaue Fakten: Datum, Gehaltshöhe, Position, etc.)
  3. Begründungen finden, warum wir diese Ziele erreichen sollen bzw. können
  4. Wünsche sachlich und gut vorbereitet vortragen

Der Märchenprinz kann getrost weitertraben!
Oft ist man dann überrascht, dass uns nicht etwa gewichtige Gegenargumente entgegengeschmettert werden, sondern dass unser Gegenüber froh ist, so klar über unsere Zielrichtung informiert worden zu sein. Nicht selten gehen unsere Wünsche – wenn sie realistisch sind – dann bei der nächsten Gelegenheit auf! Adieu Märchenprinz!

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Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und schreibt u.a. für die Magazine „Fonds Professionell“ und „Institutional Money“. Daneben ist sie Unternehmensberaterin und Dozentin für den Bereich Investmentfonds, und geschäftsführende Gesellschafterin der Fondsfrauen.

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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