Unser Beiratsmitglied Anja Mikus ist in den Vorstand des „Fonds für kerntechnische Entsorgung“ berufen worden. Sie wird den Vorstand leiten, der die Aufgabe hat, die Erstanlage des gut 24 Mrd. Euro schweren Fonds vorzunehmen und den Aufbau der Stiftung zu betreiben. Die Anlage wird nach ESG-Kriterien erfolgen. Bis Dato ist Anja Mikus Investment-Chefin und Partnerin der Fondsboutique Arabesque, die ebenfalls nach ESG-Kriterien investiert.

Ihre Vorstands-Kollegen sollen Victor Moftakhar (Chief Operation Officer), der zuletzt die Geschäftsführung von Deka Investment leitete, und Jürgen Seja (Chief Risk Officer) werden, der zuletzt im Vorstand der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe in Hannover saß.

Da die Rolle von Anja Mikus und die ihrer Kollegen interimistisch ist, wird sie sich für die Zeit von Arabesque freistellen lassen.

Mit den Mitteln des „Fonds für kerntechnische Entsorgung“ sollen die radioaktiven Abfälle der deutschen Atomkraftwerke unter der Obhut des Bundes langfristig entsorgt werden. Daher müssen die Atomkonzerne RWE, Eon, EnBW und Vattenfall die Mittel dafür aufbringen und zum 1. Juli 2017 überweisen. Im Gegenzug können sie die Ewigkeits-Verpflichtungen, deren Höhe schwer abschätzbar ist, aus ihren Büchern nehmen. Den Rückbau der Atomkraftwerke müssen die Energieunternehmen allerdings selbst vornehmen.

Offiziell werden die Verträge unterzeichnet, sobald die EU Genehmigung vorliegt. Die EU muss nämlich prüfen, ob der Fonds gegen Beihilferecht verstößt.

Wir wünschen unserem Beiratsmitglied Anja Mikus alles Gute bei dieser interessanten und herausgehobenen Aufgabe!

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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