Langsam sind die meisten eingegrooft, mit Homeoffice, Video-Konferenzen und digitalen Unterschriften. Fast noch schwieriger als der Rückzug ins dezentrale Arbeiten von zu Hause ist die Rückkehr zur Normalität. Wie gehen die einzelnen Fondsgesellschaften vor, und welche Unterschiede gibt es zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz?

Um genau diese Thematik ging es bei unserem 2. digitalen Afterwork Talk. Unter der Moderation von Manuela Fröhlich sprachen via Zoom Video Konferenz Kristina Flügel (DWS, Frankfurt), Alexandra Frania (Threadneedle International, Wien), Dr. Anja Hochberg (Swisscanto, Zürich), Evi Vogl (Amundi, München) und Anne Zeller (Corestate Capital Investors, Frankfurt), wie die Rückkehr ins Büro jeweils bei ihnen gehandhabt wird.

Dass das Thema sehr interessiert, zeigt die hohe Zahl der Anmeldungen, die wir hatten. Für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, oder die noch einmal nachhören möchten, hier der Link zum YouTube-Mitschnitt.

Rückkehr erfolgt Step by Step und vorsichtig
Bei mehreren Fondsgesellschaften ist es so, dass bereits 30% der Belegschaft wieder im Büro sind oder in Kürze ins Büro gehen werden, wobei die Rückkehr ins Büro überwiegend freiwillig erfolgt. In einer Gesellschaft waren es sogar 50%, die bereits wieder vor Ort arbeiten.

In den Büros wird sehr genau überlegt, wie man hygienisch arbeiten und mögliche Ansteckungen vermeiden kann. Das reicht von einer Regelung, dass immer nur eine Person gleichzeitig in der Kaffeeküche sein darf bis hin zum Arbeiten in Schichten, damit bei einer möglichen Erkrankung nicht die gesamte Vor-Ort-Belegschaft in Quarantäne muss. Dass jede Menge Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen, versteht sich von selbst, und Abstandsregelungen gibt es auch überall. Offenbar ist das Tragen von Masken ein schwieriger Punkt, daher versucht man in vielen Büros, darauf zu verzichten und umso mehr Wert auf das Einhalten von Abstandsregelungen und Hygiene-Disziplin zu legen.

Eine Herausforderung für Führungskräfte stellen offenbar Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dar, die kleine Kinder haben, die noch nicht wieder regelmäßig zur Kita oder Schule gehen könnten. In allen vertretenen Fondsgesellschaften reagiert man hier äußerst verständnisvoll und flexibel: Man ermöglicht das Arbeiten auch zu Randzeiten oder aus dem Homeoffice zu bestimmten Tagen, an denen die Kinder eben noch betreut werden müssen.

Positives wird in die neue Normalität herübergerettet
Einig waren sich die Diskutantinnen, dass es nach der Corona-Pandemie ein „new normal“ geben wird. Sie waren überzeugt, dass einige positive Effekte der Corona-Maßnahmen wohl in den neuen Büro-Alltag herübergerettet werden. So sind mittlerweile alle mit digitalen Meetings vertraut und wollen nicht mehr für jedes Firmen- oder Kundenmeeting quer durch die Lande reisen. Das wäre sowohl positiv für die Reisebudgets als auch für die Umwelt.

In vielen Unternehmen hat man jetzt wohl die Furcht vor flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice verloren und möchte auch künftig daran festhalten. Allerdings wird es bestimmte Tage gehen, an denen die Belegschaft nach Möglichkeit im Büro ist, um persönlich miteinander sprechen zu können. Damit wären wir der Flexibilität bei der Arbeit ein Stück näher gerückt, die insbesondere Frauen schon lange gefordert haben. Und ganz nebenbei: Auch Männer wissen flexibles Arbeiten zu schätzen, zumal sich gerade in der jüngeren Generation auch sie um die Kinder kümmern.

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Anke Dembowski

Anke Dembowski is a financial journalist and author of various investment fund-related and other financial books. She is also a co-founder of the "Fondsfrauen" network.

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