Natürlich soll der Beruf Spaß machen. Doch Geld soll die Arbeit auch einbringen! Wer in diesem Blog der Fondsfrauen gelandet ist, dürfte vermutlich bereits in der Finanzbranche arbeiten oder trägt sich zumindest mit dem Gedanken. Das ist insofern eine gute Entscheidung, als dass es in der Finanzbranche nicht nur jede Menge interessanter Berufsbilder gibt, sondern es werden auch gute Gehälter gezahlt.

Frauen verdienen sogar mehr
Wer aber innerhalb der Finanzbranche die Augen nach chancenreichen Jobs offenhält, sollte seinen Blick mal Richtung Sparkassen wandern lassen. Sparkassen-Vorstände verdienen nämlich nicht nur sehr gut, sondern Frauen scheinen hier ganz besonders gute Karten zu haben. „Die Vergütung der Frauen in den Sparkassenvorständen lag zuletzt deutlich höher als die der Männer. Während die Vorständinnen im Median €498.000 Gehalt erhielten, bekamen ihre männlichen Kollegen €400.000“, schreibt Citywire Deutschland in einer News im August 2025. Top-Frauen verdienen also rund 20% als Top-Männer – das ist ungewöhnlich.

Sparkassen gehören dem öffentlichen Sektor an, und verglichen mit dem öffentlichen Sektor im Ganzen sind die Gehälter in den obersten Sparkassen-Etagen attraktiv: im Median für das Jahr 2023 lag das Gehalt von männlichen und weiblichen Sparkassen-Topmanagern bei €402.000 und damit mehr als doppelt so hoch wie in anderen Branchen des öffentlichen Sektors.

Frauenförderung mit konkreten Zielwerten
Explizit auf die Fahne geschrieben hat sich die Sparkassen-Finanzgruppe außerdem, Frauen fördern zu wollen. So fand Anfang des Jahres ein Treffen der Finanzgruppe mit dem roten „S“ statt, zu dem die Sprecherinnen des S-FiF-Netzwerks (Frauennetzwerk „Sparkassenfrauen in Führung“) und der DSGV-Präsident Prof. Dr. Ulrich Reuter eingeladen hatten.

Bei dem Treffen wurde insbesondere darüber diskutiert, wie es gelingen kann, mehr Frauen in die Vorstands- und Führungspositionen der Sparkassen-Finanzgruppe zu bringen. „In der Geschäftsstrategie der Sparkassen ist für den Anteil der weiblichen Vorstände ein Zielwert von 10 % bis 2027 definiert. Für den Anteil der weiblichen Führungskräfte ohne Vorständinnen wurde ein Zielwert von 35 % bis 2027 festgelegt“, schreibt das Sparkassen-Magazin finanz informatik.

Ein Ergebnis der Runde waren fünf Handlungsfelder, in denen in den nächsten zwei Jahren mit geeigneten Maßnahmen und Initiativen die bisherigen Bremsklötze für mehr Chancengleichheit abgebaut werden sollen. Diesen Austausch will die Sparkassen-Finanzgruppe künftig fortsetzen.

Ambitionierte Ziele, aber der Weg ist weit
Die Ziele klingen ambitioniert, aber noch scheint der Weg ein weiter zu sein. Ende Januar 2024 waren erst 7,8% aller Sparkassen-Vorstände in Deutschland weiblich, wie eine Analyse von Barkow Consulting zeigt. Das entspricht 67 Frauen unter 791 Männern. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von über einem Prozentpunkt, aber wenn es in diesem Tempo weitergeht, ist der Weg noch weit. Wir begrüßen daher, dass man offenbar beim Gehalt der Top-Frauen einen Schippe drauflegt, um mehr Frauen in die Führungspositionen zu holen.

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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