– Frauen mit besserer Performance als Männer
– Im Generationenvergleich liegen die über 65-Jährigen an der Spitze
– Konservativ ausgerichtete Aktienanleger deutlich erfolgreicher als Sparer

Frauen waren mit einer Performance von 4,6 % in ihren Depots 2014 erfolgreicher als Männer, die den Wert ihres Portfolios um 3,6 % steigern konnten. Das ist eines der Ergebnisse von Deutschlands größter Direktbankenstudie der „Aktion pro Aktie“, zu der sich comdirect bank, Consorsbank, DAB Bank und ING-DiBa zusammengeschlossen haben. Dazu wurden 1,6 Millionen Kundendepots dieser Banken, die überwiegend Aktien und aktiennahe Produkte enthalten, ausgewertet.

Konservativere Anlagestrategien zahlten sich im letzten Jahr aus
Beim Vergleich der Generationen lagen die über 65-Jährigen mit einer Performance von 4,2 % vorne. Konservativ ausgerichtete Aktienanleger waren damit in ihrer Geldanlage deutlich erfolgreicher als Sparer, die sich mit ihren Sparbüchern seit geraumer Zeit mit Zinsen von deutlich unter einem Prozent zufrieden geben müssen. Und auch in einem turbulenten Aktienjahr wie 2015 mit teilweise deutlichen Kursrückgängen in den vergangenen Monaten liegt der DAX im Vergleich zum Jahresanfang aktuell mit gut 10 % im Plus. In den letzten fünf Jahren – seit Ende Oktober 2010 – hat der Deutsche Aktienindex insgesamt um knapp 65 % zugelegt.

DAX Entwicklung über die letzten 5 Jahre

Entwicklung des Dax

Quelle: Onvista

Frauen legen weniger riskant an als Männer
Frauen gehen generell bei ihrer Geldanlage weniger Risiken ein als Männer. So sind sie in den Risikoklassen „konservativ“ und „sicherheitsorientiert“ überrepräsentiert, während in den Kategorien „chancenorientiert“, „risikobereit“ und „spekulativ“ vergleichsweise mehr Männer zu finden sind. „Die übergreifend besseren Renditen im Jahr 2014 sind offensichtlich diesem konservativen Anlageverhalten der Frauen in der Marktsituation von 2014 zuzuschreiben“, heißt es in der Studie, und weiter: „Bei gleicher Risikoneigung sind Frauen und Männer dagegen ähnlich erfolgreich bei der Geldanlage“.

Mit höherem Alter nimmt die Risikoneigung kontinuierlich ab
Bei einem Vergleich der Altersgruppen zeigt sich, dass die älteren Anleger mit mehr als 65 Jahren am sicherheitsorientiertesten anlegen. Die Auswertung belegt, dass mit höherem Alter die Risikoneigung kontinuierlich abnimmt. Dies spielte in der Marktsituation von 2014 den Älteren in die Hände. Die über 65-Jährigen liegen im Generationenvergleich mit einer Performance von 4,2 % vorne, gefolgt von den 35- bis 50-Jährigen mit 4,0 % und den 51- bis 65-Jährigen mit 3,8 %. Das Schlusslicht bildeten die unter 35-Jährigen mit 3,5 %.

Die Datenerhebung
Die Daten beruhen auf einer Auswertung von jeweils anonymisierten Kundendaten der an der Initiative teilnehmenden Banken comdirect bank AG, Consorsbank, DAB Bank AG und ING-DiBa AG. Die Strategieberatung Instigate Consulting stellte sicher, dass die Untersuchungen der teilnehmenden Banken mit einheitlichen Verfahren erfolgten und die Ergebnisse vergleichbar blieben. Betrachtet wurden nur Privatkunden mit maximal 25 Trades p.a. (ohne Sparplantrades und Zeichnungen). Voraussetzung: Mindestens 70 % der Trades eines Jahres wurden mit „Aktiengattungen“ durchgeführt (Aktien, Aktien-ETFs oder Aktienfonds). Betrachtungszeitraum: 1. Januar 2007 bis 30. September 2014.

 

Profilbild von Anke Dembowski

Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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