Titel: 100 Tricks um in Meetings schlau zu wirken
Das Überlebenshandbuch für den täglichen Bürowahnsinn
– Von Sarah Cooper
– Ariston-Verlag
– ISBN 978-3-424-20176-5, D: 12,00 €, A: 12,40 €
– Paperback, Klappenbroschur, 181 Seiten
– Erschienen: August 2017

Dieses Buch gehört zu den seltenen seiner Art, die gleichzeitig nützlich und lustig sind. Wer kennt sie nicht, diese Meeteritis? Wie oft haben Sie schon an einem Meeting teilgenommen, von dem Sie wussten, dass man die Dinge viel schneller hätte per E-Mail klären können? Aber Meeting… das klingt wichtig und beschäftigt! Wenn sie schon sein müssen, so Sarah Coopers Fazit, sollten wir wenigsten versuchen dabei schlau zu wirken. Und genau dafür gibt sie 100 Tipps, die sich amüsant lesen, und nicht alle bierernst gemeint sind.

Ich kann mir dabei nämlich richtig vorstellen, wie Sarah Cooper ihre Meeting-Tricks notiert hat, die sie in Meetings mit Direktoren, Vizepräsidenten und Senior-Vizepräsidenten aus nächster Nähe beobachtet hat. Cooper arbeitete bei Yahoo! und wurde später Managerin bei Google. Mittlerweile hat sie ihren satirischen Blog TheCooperReview.com und ist als Comedian und Schauspielerin erfolgreich.

Von der Frage, was man während eines Meetings mit seinem Gesicht machen soll, über Tricks wie man bei Telefon-Konferenzen schlau klingt, bis hin zu Strategien, wie Sie den Raum beherrschen, werden überlebenswichtige Dinge geklärt. Muster für sinnlose Diagramme, die Sie in Meeting ans Whiteboard zeichnen können, und die die anderen Teilnehmer einschüchtern, während sie Ihr Führungspotenzial unterstreichen, enthält das Buch ebenso.

Wenn Sie das Gefühl haben, es wäre an der Zeit, dass Sie in einem Meeting etwas sagen, dann hat Cooper einen allgemeingültigen Satz, der zu jedem Thema passt, parat: Fragen Sie einfach „Lässt sich das skalieren?“. Coopers Begründung ist simpel: Niemand weiß wirklich, was es bedeutet, aber es ist ein guter, vager Sammelbegriff, der sich universell anwenden lässt.

Sie brauchen rasch einen simplen Trick, um andere von Ihren mathematischen Fähigkeiten zu überzeugen? Hier ist er: Wenn jemand sagt: „Ungefähr 25 % der User klicken auf diesen Button“, dann unterbrechen Sie mit: „Also ungefähr einer von vieren“, und machen Sie sich dazu eine Notiz. Alle werden zustimmend nicken und Sie um Ihre Mathematischen Fähigkeiten beneiden.

Gut gefällt mir auch dieser Trick: Es gibt einen Punkt beim Meeting, wo alle mitreden, nur Sie nicht. Das ist ein großartiger Zeitpunkt, um zu sagen:“Jungs, Jungs, Jungs, können wir hier mal einen Schritt zurückgehen?“ Alle werden den Kopf in Ihre Richtung drehen und von Ihrer Fähigkeit verblüfft sein, die Wogen zu glätten. Lassen Sie darauf schnell die Frage „Welches Problem versuchen wir hier eigentlich zu lösen?“ folgen und – zack! – haben Sie sich wieder eine Stunde erkauft, in der Sie schlau wirken.

Mehr Tricks sollte ich an dieser Stelle aber nicht erwähnen, Sie sollen ja das Buch lesen und dabei schmunzeln, weil sie den einen oder anderen Trick schon einmal bei einem Ihrer (oft männlichen) Kollegen beobachten konnten –  nun haben Sie ihn entlarvt!

Fazit: Mit diesem Buch sollten sich alle eine Freude machen, die in einem großen Unternehmen arbeiten, in dem oft mehr oder minder überflüssige Meetings zum Alltag gehören!


Diese Buchbesprechung verfasste Anke Dembowski. Sie ist Finanzjournalistin und schreibt insbesondere für die Magazine „Fonds Professionell“ und „Institutional Money“. Daneben ist sie Dozentin für den Bereich Investmentfonds, und geschäftsführende Gesellschafterin der Fondsfrauen.

 

 

 

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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