Aufregerthema: Offenbar will die britische Regierung nun Druck machen, nachdem lange Zeit in der Finanzbranche nicht viel voran ging in Sachen Gender-Diversity: In Großbritannien gab die Regierung einen Bericht in Auftrag, der untersuchen sollte, wie man forcieren kann, dass auch in der britischen Finanzbranche eine angemessene Frauenquote erreicht wird. Dr. Kurt Becker – Chefredakteur des Magazins „Institutional Money“ informiert und nimmt dazu Stellung:

Der Genderwahnsinn treibt üppige Blüten, denn die Boni für Top-Manager in der britischen Finanzbranche sollten an die Zahl der Frauen in leitenden Positionen gekoppelt werden, vermeldet Bloomberg News. Zu diesem Ergebnis ist ein Bericht gekommen, der von der Regierung des Landes in Auftrag gegeben wurde.

Manager für Eingliederung, Diversität und Geschlechterverteilung
Der vorläufige Bericht von Jayne-Anne Gadhia, Chefin von Virgin Money Holdings U.K., fordert Banken und anderen Finanzkonzerne dazu auf, die Geschlechterverteilung bei sich bekannt zu geben und einen Manager für Eingliederung, Diversität und Geschlechterverteilung zu ernennen, erklärte das britische Finanzministerium am Mittwoch in einer Stellungnahme per E-Mail.

„Dies sollte ein Weckruf für alle in der Finanzbranche sein, in der weniger Frauen in leitende Positionen aufrücken können als in jeder anderen Branche in Großbritannien“, erklärte Gadhia. „Mein Bericht schlägt vor, das Thema anzugehen, und zwar in einer Weise, die auch im Finanzdistrikt anerkannt wird. Es muss veröffentlicht, gemessen und berichtet werden. Wenn etwas öffentlich gemacht wird, nimmt man sich dessen an.“

Gadia hat mittlerweile ihre Ergebnisse vor Top-Managerinnen wie Michelle Pinggera, Partner bei Goldman Sachs und Francesca McDonagh, Leiterin Privatkundengeschäft und Wealth Management bei HSBC, vorgestellt. Geleitet wurde das Treffen von Harriett Baldwin, der Wirtschaftsstaatssekretärin des Finanzministeriums.

Nachholbedarf im Finanzsektor
„Finanzdienstleistungen treiben die Produktivität in Großbritannien an, aber in diesem Sektor besteht auch ein besonders großes Problem bei der Geschlechterverteilung – vor allem im Top-Management“, sagte Baldwin mit Blick auf den Bericht und seine Empfehlungen.

Gadhia wird Reaktionen auf ihre vorläufigen Empfehlungen sammeln, „kurz“ bevor ihr endgültiger Bericht im Frühling 2016 vorgestellt wird, erklärte das Finanzministerium.

Was die Leistung eines Bankers, die Boni-Grundlage ist, mit der Frauenquote im Top-Management zu tun hat, erschließt sich selbst dem wohlwollenden Betrachter nicht.


Kurt Becker formatiert 03 Über den Autor

Dr. Kurt Becker
ist Chefredakteur beim institutionellen Investoren-Magazin „Institutional Money“.

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