Changemanagement in eigener Sache
Wer kennt das Gefühl nicht? Es muss sich etwas ändern. Es soll besser werden, leichter, auf jeden Fall aber klarer. Vielleicht auch zielorientierter. Aber was ist das „etwas“, was sich ändern muss? Manchmal liegt die Herausforderung vermeintlich klar auf der Hand. Eine berufliche Um- oder Neuorientierung steht an, ein Konflikt will geklärt werden etc. Nicht selten ist die Ausgangslage aber diffuser und weniger greifbar. Gefühlt läuft man immer wieder vor eine unsichtbare Wand. Unter Stress blüht dieses Phänomen dann erst recht auf – es geht an die Reserven. Die gängigen Lösungsstrategien von weinlastigen Gesprächen mit Freunden über die einschlägige Ratgeberliteratur bis hin zur Ayurveda-Kur sind ausgeschöpft. Wer kann nun helfen?

Mit dem persönlichen Coach zur maßgeschneiderten Lösung
Coaching ist eine hoch effektive Methode, um sich klar auszurichten, sich seiner Potenziale bewusst zu werden, sie wieder oder erstmalig zu spüren. Den eigenen Handlungsspielraum deutlich zu erweitern. Eine Methode mit einer ganz klaren Lösungs- und Handlungsorientierung. Und somit für jeden interessant, der etwas in seinem Leben ändern möchten – die Bereitschaft zur eigenen Weiterentwicklung eingeschlossen. Der Kunde (Coachee) bestimmt zukunftsgerichtet wohin die Reise gehen soll, er definiert sein Ziel. Was so profan klingt, kann manchmal schon ein großer Teil der Lösung sein. Wenn Sie auf herausfordernde Situationen in Ihrem Leben blicken, können Sie das wahrscheinlich gut nachvollziehen. Vermutlich wissen Sie genau, was Sie nicht wollen. Aber können Sie präzise definieren, was Sie – wirklich – wollen? Und vor allem warum?

Ein Coach gestaltet den Weg – wirkt als Prozessbegleiter. Er hilft in diesem Rahmen, den Nebel zu lichten, blinde Flecken zu enttarnen, Blockaden und innere Begrenzungen aufzulösen und verborgene Potenziale zu heben. Ganz entscheidend ist dabei der Dialog auf Augenhöhe: der Coachee wird nicht nur als Experte in eigener Sache gesehen. Er verfügt auch über die Kraft und das Potenzial, die Lösung umzusetzen – naturgemäß sehr individuelle Lösungsansätze. Es geht um Hilfe zur Selbsthilfe. Am Ende soll Coaching unabhängig machen.

Was ist Coaching nicht? Im Coaching können sowohl Methoden aus dem therapeutischen Bereich als auch Elemente der Beratung zum Einsatz kommen: je nach Hintergrund des Coaches (Bsp. Therapeut vs. Führungskraft) sind die Grenzen fließend. So kann man durchaus zu einem Therapeut gehen, ohne eine Therapie zu machen. Und ein Coach, der seine Wurzeln im Business hat, kann sicherlich auch einmal Sparringspartner sein. Gleichwohl sind beide vom Coaching zu trennen. Vereinfacht gesagt: Therapie (Heilung einer Störung mit Krankheitswert), Beratung (Einkauf von Expertenwissen – im beruflichen Kontext primär Sachthemen). Ähnlich das Mentoring (siehe separaten Beitrag dazu).

Unterstützung im beruflichen Kontext – Business Coaching
Das Themenspektrum ist so vielschichtig wie das berufliche Leben selbst.

Exemplarisch einige Klassiker:

  • Berufliche Standortbestimmung (Was will ich wirklich? Wie komme ich dahin? Was hindert mich? Warum bin ich ggf. nicht so erfolgreich, wie ich es gerne wäre oder sein könnte?)
  • Führungsthemen (Wie führe ich authentisch ein Team/Abteilung/Bereich? Wie führe ich mich selbst? Mit welchen Themen tue ich mich in diesem Kontext schwer?)
  • Konflikt- und Krisenmanagement (Wie gehe ich mit unpopulären Maßnahmen um? Wie mit unbequemen Kollegen, Mitarbeitern, Vorgesetzten?)
  • Burnout-Prävention (Wie schaffe ich eine gesunde Balance zwischen dem Beruf und den vielschichtigen privaten Rollen?).

Grundsätzlich gilt: Eine scharfe Trennung zwischen den verschiedenen Rollen im Leben ist nicht möglich. Das Problem mag im Beruf auftreten, die Ursache aber liegt nicht selten in einem anderen Lebensbereich.

Sich auf den Weg machen
Wie lange dauert Coaching? Abhängig vom Thema und der persönlichen Ausgangssituation kann man von 3 bis 10 Sitzungen mit jeweils 1,5 bis 2 Stunden ausgehen. Eine vorsichtige Daumenregel: Das Coaching selbst findet in der Regel außerhalb des Jobkontextes statt, zum Beispiel in den Räumen des Coaches oder in angemieteten Räumlichkeiten. Eine ganz persönliche  Empfehlung: Suchen Sie sich nach Möglichkeit eine Räumlichkeit aus, die begrünt liegt und zu einem kurzen Spaziergang im Anschluss einlädt. In dieser Kombination können die Themen noch einmal ganz anders sacken und nachwirken.

Am Ende stellt sich die Frage, wie man seinen Coach findet. Viele Unternehmen pflegen hierfür eigens einen Coaching-Pool. Der Vorteil liegt auf der Hand: die Qualität ist geprüft. Ein nicht unwesentlicher Aspekt, wenn man bedenkt, dass die Berufsbezeichnung des Coaches nicht geschützt ist. Mitentscheidend ist dann natürlich die persönliche Chemie. So sollte man auch unter Führung des eigenen Unternehmens zwischen verschiedenen Coaches frei wählen können. Wer das Thema jedoch unabhängiger und flexibler angehen möchte, hat die freie Wahl des Marktes. Hier empfiehlt sich der Blick u.a. auf die Ausbildung des Coaches (zertifiziert von einem der renommierten Verbände: dbvc, dvc, dvct etc.), relevante Berufs- und Lebenserfahrung, Referenzen, eine passende Spezialisierung sowie kontinuierliche Supervision. Ein unverbindliches Vorgespräch ist Standard. Selbstzahler erhalten zudem sehr oft einen Sondertarif. 


A_Sostmann_Foto_sw Über die Autorin

Astrid Sostmann
ist Führungskräfte-Coach und berät Marketingteams in Phasen der Veränderung. Kunden profitieren von ihren vielschichtigen Erfahrungen als Führungskraft, Consultant & Coach. Sie verbindet Verständnis für die Innenperspektive mit einem klaren Blick von außen: auf das Mögliche und Machbare. Mehr Informationen: www.sostmann-consulting.de

 

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