Sie haben manchmal das Gefühl, Ihr Mann packt nicht so richtig zu? Dann wird Ihr Gefühl nun wissenschaftlich bestätigt. Die „Washington Post“ berichtete Anfang September über eine Studie, die zeigt, dass Männer heute schwächere Hände haben als vor 30 Jahren. 1985 konnten Männer zwischen 20 und 34 Jahren mit ihrer rechten Hand im Schnitt noch mit einer Greifstärke von 53 kg zupacken – heute sind es im Schnitt nur noch 44,5 kg.

Der Verlust des männlichen Zupack-Vermögens ist laut der Studie umso ausgeprägter, je jünger die Männer sind: Während die Greifkraft bei den 30- bis 34-jährigen um 5 kg abgenommen hat, hat sie bei den 25- bis 29-jährigen bereits um über 11 kg abgenommen.

Greifstärke ist wichtiger Indikator für Muskelkraft und Ausdauer
Sie meinen, es handle sich mal wieder um irgendeine ulkige Messung, die wenig Bedeutung hat? Keineswegs! Die Studie zeigt auch, dass die Greifstärke der Hand ein guter Indikator für die generelle Muskelkraft und Ausdauer eines Menschen ist.

Eine andere Untersuchung, die vor zwei Jahren an Tausenden von Menschen vorgenommen wurde, kommt sogar zu dem Ergebnis, dass Menschen mit einer geringeren Greifkraft eine kürzere Lebenserwartung haben.

Auch das Robert Koch Institut in Berlin und das MEA, Munich Center for the Economics of Aging befassen sich u.a. mit der Greifkraft von Menschen.

Greifstärke von Frauen ist gleich geblieben
Frauen haben übrigens laut der Studie nichts an ihrem festen Händedruck verloren. Im Schnitt beträgt ihre Greifstärke mit der rechten Hand 34 kg und ist damit ähnlich groß wie vor 30 Jahren. Dabei haben mittlerweile die stärksten Frauen die schwächeren Männer eingeholt.

Das liegt womöglich daran, dass Frauen heute zum Teil auch körperlich anstrengende Berufe haben und ihren Männern keineswegs mehr alle anstrengenden Arbeiten überlassen.

Die Probanden für die Studie waren amerikanische College-Studenten, was vielleicht nicht ganz repräsentativ sein mag. Aber offenbar sind Männer trotz der wie die Pilze aus dem Boden schießenden Fitnessstudios heute verweichlichter als vor 30 Jahren.

Achten Sie beim nächsten Händedruck mal mehr als sonst darauf, ob es sich wie ein toter Fisch anfühlt oder wie ein handfester Druck!

 

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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