So militant, dass wir einen Beruf in der Finanzwelt mit dem Beruf der Soldatin vergleichen wollen, sind wir bei den Fondsfrauen beileibe nicht. Aber interessant ist, dass man bei der Bundeswehr bereits eine deutlich höhere Frauenquote erreicht hat als in den Führungsetagen der DAX-Unternehmen.

Dabei stehen erst seit 2001 alle militärischen Laufbahnen in den Streitkräften auch Frauen offen. Mittlerweile leisten rund 19.300 Soldatinnen ihren Dienst bei der Bundeswehr – Tendenz steigend.

Wenn von den insgesamt rund 180.000 Soldaten der Bundeswehr – Berufssoldaten, Zeitsoldaten und Freiwillig Wehrdienstleistende – knapp 19.300 weiblich sind, sprechen wir über eine Frauenquote von mehr als 10% – das ist durchaus beachtlich, zumal für eine so männliche Domäne wie das Militär.

2001 dienten erst gut 6.700 Soldatinnen in der Bundeswehr. Seitdem stieg ihre Zahl kontinuierlich an – also nicht erst, seit wir mit Ursula von der Leyen eine weibliche Verteidigungsministerin haben. Dieser Trend soll sich nach Aussage der Bundeswehr fortsetzen, denn langfristig soll der Frauenanteil im Truppendienst 15 Prozent erreichen; im Sanitätsdienst sind sogar 50 Prozent angestrebt.

Auch wenn Soldatinnen bislang im Sanitätsdienst überwiegen, sind sie auch in anderen Bereichen vertreten, wie die folgende Tabelle zeigt.

Wo dienen wie viele Soldatinnen?

Soldatinnen nach Teilstreitkraft
Heer 3.334
Luftwaffe 2.076
Marine 1.416
Streitkräftebasis 3.595
Sanitätsdienst 7.582
Ministerium und andere Bereiche 1.281

Dabei sind weibliche Soldaten keineswegs nur in den unteren Rängen vertreten, sondern sie machen auch Karriere. Immerhin sind 4.790 Soldatinnen Offiziere, während 3.890 zu den Mannschaften gehören.

Was sind die Soldatinnen?

Soldatinnen nach Dienstgradgruppe (Inklusive Anwärter)
Offiziere 4.790
Unteroffiziere mit Portepee 7.137
Unteroffiziere ohne Portepee 3.467
Mannschaften 3.890

Die Bundeswehr erklärt auf ihrer Homepage: „Die Bundeswehr ist nicht die einzige Männerdomäne, die von Frauen erstürmt wird: 1987 wurden die ersten Frauen in die Bundespolizei eingestellt. Im Durchschnitt aller Laufbahnen liegt ihr Anteil derzeit bei knapp 14 Prozent.“ Deutlich niedriger sei der Frauenanteil bei den Berufs- und Werksfeuerwehren: Von den bundesweit rund 38.000 hauptberuflichen Brandschützern seien hier lediglich rund 1.100 Frauen.

Wir sagen: Chapeau zur Frauenquote der Bundeswehr!

Foto: Bundeswehr/Stollberg/Martin Stollberg

 

 

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Anke Dembowski

Anke Dembowski ist Finanzjournalistin und Autorin verschiedener Investmentfonds- und anderer Finanzbücher. Sie ist außerdem Mit-Gründerin des Netzwerks „Fondsfrauen".

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